Spielberichte der Saison 2019 / 2020

Nordbräuer bestrafen Greifswalder Chancenwucher

Schimansky und Weimer schießen Gastgeber zum Sieg/HSG verbleibt auf 14. Tabellenrang


Abstiegskampf pur am 12. Spieltag der Landesklasse I: SV Nordbräu 78 Neubrandenburg empfing die HSG aus Greifswald. Die Tabellennachbarn trennten nur zwei Punkte, aufs rettende Ufer waren es nur drei bzw. einer. Allgemein ist die Liga nur sehr eng zusammen, die Mannschaft aus der Vier-Tore-Stadt hat als 13. der Tabelle fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenfünften aus Groß Miltzow, nur die SV aus Rollwitz (die am  vorherigen Spieltag Nordbräu besiegen und so ihren ersten Dreier der Saison einfahren konnte) und die „Hengste“ aus Greifswald liegen etwas abgeschlagen am Tabellenende. Also ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel für beide Teams, die sich mit einem Sieg etwas Luft verschaffen könnten.

Die Neubrandenburger starteten gut in die Partie, bereits nach wenigen Sekunden kam man zum ersten Abschluss aus aussichtsreicher Position, jedoch fehlte (noch) das Zielwasser. Keine 120 Sekunden später bewies HSG-Schlussmann Hahn sein Können und parierte einen gegnerischen Schuss glänzend. Der Anfang machte Lust auf mehr, doch wurden die zahlreich erschienenen Zuschauer (es waren neun) danach enttäuscht. Viele Fehler auf beiden Seiten ließen Chancen zur Mangelware werden. Die Gastgeber ließen den Ball in den eigenen Reihen gut laufen, versuchten geduldig, Lücken zu finden. Doch fehlte dann oft das Können, diese effektiv zu nutzen. Auf der anderen Seite verliefen die Konter der Hansestädter so gut wie jedes Mal im Sand, Tempo und Genauigkeit ließen mehr als zu wünschen übrig. Dementsprechend ging es ohne weitere Aufreger in die Halbzeit.

Bei kalten Temperaturen und leichtem Wind konnte einem so nicht warm ums Herz werden, dazu fehlte es an kulinarischen Delikatessen, um sich zu stärken: Weder Bockwurst noch Bier konnte man auf dem Gelände auffinden.

Halbzeit zwei sollte für den vorausgegangen Spielhälfte entschädigen, es gab viele gute Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die HSG legte vor, Diddens lief nach fünf gespielten Minuten in einen Querpass und musste eigentlich nur noch einschieben, jedoch verfehlte er das Gehäuse und somit die Gäste-Führung. 180 Sekunden später dann eine Großchance für die Nordbräuer, jedoch vergab Wolter aus aussichtsreicher Position. Dieser war es auch, der wenig später ein weiteres Mal die Pille aus guter Position am Tor vorbeijagte (62.). Keine 60 Sekunden danach machte es dann der zur Halbzeit eingewechselte Amadeu-Antonio Schimansky besser und erzielte die Führung für die Neubrandenburger. Vorausgegangen war ein Abstimmungsproblem in der HSG-Defensive, Keeper Hahn kam nach einem Querpass aus seinem Tor und wollte den Ball aufnehmen, Person kam diesem zuvor und spitzelte den Ball nur wenige Meter aus dem Sechszehner. Dort lauerte dann Schimansky, der die Abwehr samt Torwart mit einem Lupfer zu überwinden wusste.

Nach der Führung ließen es die Gastgeber etwas ruhiger angehen, spielten nun noch verstärkter auf Ballbesitz. Wirklich gut gelang ihnen das aber nicht, die HSG fuhr einige gute Angriffe, verpasste es aber, sich zu belohnen. So konnte Tratz zweimal aus aussichtsreichen Positionen zum Abschluss kommen, jeweils war Metelmann auf dem Posten und parierte die Schüsse. Einmal schien es sogar, als wollte die HSG den altbekannten Superkickers-Doppelschuss auspacken, als Satzel (ehemals Horning) und Tratz gleichzeitig ausholten, um den Ball zu treffen. Am Ende kam jedoch nur zweiterer an das Spielgerät und beförderte es ins Toraus. Auch Satzel hatte eine weitere Chance auf den Ausgleich, schoss zum Leidwesen der Gäste aber aus wenigen Metern über den Kasten. Und dann kam es, wie es kommen musste: Man geriet in einen Konter der Neubrandenburger und wurde überspielt, die flache Hereingabe landete am langen Pfosten bei Weimer, der sicher zum 2:0 einschoss (89.). Das war die Entscheidung, einen unschönen Höhepunkt hatte das Spiel noch parat: Tratz grätschte unnötig hart von hinten in Duggert hinein, der sich mit einem leichten Griff an den Hals des HSG-Angreifers rächte. Sanktioniert wurde diese Aktion mit gelb für den Greifswalder, was an den Seitenlinie für einige Diskussionen auf beiden Seiten führte. Wenig später beendete dann die Unparteiische Räder-Krause das Spiel.


Eine Niederlage für die Gäste, die eine große Schwachstelle wieder aufdeckte: Es fehlt im Moment der Knipser, der verlässlich trifft. Entsprechend fiel der Grundtenor beider Mannschaften aus: Mit besserer Chancenverwertung hätten die Greifswalder hier locker mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen können. Doch so verbleiben die drei Zähler in Neubrandenburg, die damit die Abstiegsränge verlassen und nun auf dem neunten Rang liegen. Die HSG hütet weiterhin den 14. Platz, jedoch ist das rettende Ufer weiterhin nicht endlos weit entfernt. Als nächstes stehen die Spiele gegen Wolgast und Rollwitz ins Haus, zwei Mannschaften, die ebenfalls im Abstiegskampf zu finden sind. Hier bietet sich also die Gelegenheit, mit Siegen gegen die direkte Konkurrenz etwas Boden gut zu machen.



HSG spielte mit: R. Hahn – Person (72. Wickboldt), Krebes (C), Breede – Jarchow (81. Brinkmann), Uteß, Roloff (81. Henski), Diddens – Krüger – Satzel, Tratz


Text: Moritz Hahn



Wacker geschlagen – Acker gegraben

HSG verliert gegen Tabellenführer Friedland 4:1


Bei bestem Fussballwetter durften sich die Unikicker vergangenen Samstag auf hagedornigem Untergrund gegen den Landesklasse-Spitzenreiter TSV Friedland erwehren.


Coach Schönfeld erfreute sich heute über Co-Trainer Krebes an seiner Seite, den Job des Abwehrchefs übernahm Person in routinierter Manier. In Anlehnung an die NFL lautete die Vorgabe heute „bend but don`t break“; hinten Zweikampfstärke demonstrieren, wenig zulassen und vorne vereinzelt Nadelstiche setzen.


Und so war die Erste Hälfte geprägt von Friedländer Ballbesitz und Greifswalder Zweikampfhärte. 

Besonders Kapitän Struck und Persi setzen immer wieder feine Tacklings der Kategorie „Hart aber fair“, die TSVler hingegen versuchten vor allem über die Außen durchzubrechen, besonders der 12er zeigte hier eine äußerst feine Klinge, guter Kicker. 

Die Bemühungen sollten nun aber lediglich in einigen Halbchancen und -flanken münden, die spätestens Keeper Rüdiger souverän bereinigte.

Nur selten konnten wir auf der anderen Seite die Pille gefährlich vor das Tor tragen, aber wenn wurde es durch den großen Raum über Didde und Nico spannend. Allerdings haperte es bei uns heute in der Abstimmung gerade vor dem letzten, tödlichen Pass.

Gegen Ende des ersten Durchgangs und mit zunehmendem Druck schraubten wir durch einige Tacklings dann unser Punktekonto in der Fairnesstabelle weiter nach oben. Krüger und Didde zogen hier äußerst vornehmlich, sprich mit beiden Beinen voran tiefe Ackerfurchen in den Rasen, sodass man gut und gerne ein paar Mohrüben hätte anbauen können. Die konsequenten und wohlverdienten möhrengelben  Karten folgten prompt. 

Zum sogenannten psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt in der 44ten Minute fiel dann leider der Führungstreffer, mal wieder nach einem Standard und Kraut- und Rübenabwehr im eigenen Sechzehner.

So ging man mit einem Rückstand in die Pause, man hatte bisher einen guten Kampf gezeigt und wenig zugelassen, aufgrund der höheren Spielanteile ging die Führung aber durchaus in Ordnung.


In Halbe zwo nun ähnliches Bild, die HSG weiterhin bemüht, dem Gegner das Leben schwer zu machen. Vor allem die starken Außenspieler musste man im Zaum halten. Besonders mit des Gegners 22 lieferte man sich in schöner abwechselnder Reihenfolge deftige Duelle, in der 63. rangelte er leider bei einer Ecke Horni nieder und konnte per Direktabnahme das 2:0 erzielen. Im allgemeinen Gewusel konnte das Schiri-Gespann hier leider kein Foulspiel feststellen. 

Ab nun sollte jener allerdings nichts mehr zu melden haben, besonders eine kluge, selbstverordnete Personalrochade von Struck-Nico-Arne zeichnete hier dafür verantwortlich, dass ihm die Lust am Fussball verging, Zitat: „ich geh da nicht hin, die wollen mich nur foulen“.

Nur sieben Minuten später folgte nach einem heute seltenen aber umso schmerzhafterem Ballverlust in der eigenen Hälfte der 3-zu-0-Kontertreffer durch Doppelpacker Kühn (auch ein toller Kicker), trotzdem ließ hier niemand auf dem Platz den Kopf hängen. So wehrte man sich vehement wie besonnen gegen das in der 80. vermeintlich erzielte 4:0. Der Ball hatte nämlich zuvor das Spielfeld verlassen. Der Mann an der Tröte Marzak und sein Team bewiesen hierbei Umsichtigkeit und nahmen das zunächst gegebene Tor nach kurzer Kommunikation („sag doch wat“) zurück. 

In Minute 85 belohnte Horni dann die heute mutigen aber unglücklichen Vorstösse der Gäste mit einem gut rausgeholten Elfmeter. Arne übernahm und verwandelte gewohnt cool zum 3:1. 

Mit dem Ergebnis konnte man sicherlich gut nach Hause fahren, zumal die allgemeine Trainingsvorgabe „letztes Tor entscheidet“ umgesetzt worden war. Leider verlor man jedoch in der letzten Minute erneut den Ball in der eigenen Hälfte und es klingelte zum 4:1 Endstand. 


Die HSG schlug sich alles in allem wacker, bis zum Ende hörte niemand auf zu kämpfen und man pushte sich gegenseitig, trotzdem muss man weiterhin versuchen, neben erhöhter Wachsamkeit bei Standards die Ballverluste in der eigenen Hälfte zu minimieren und die guten, harten Tacklings ein bisschen cleverer zu setzen. Vorne fehlte ein bisschen Abstimmungsgeschick und die klare Torchance, aber mit dem gleichen Willen wird das sicherlich am kommenden Samstag, wenn es auf heimischem Geläuf um 14 Uhr gegen die Pommern aus Löcknitz geht, wieder ganz anders aussehen.


HSG spielte mit: Rüdiger - Brinkmann, Person, Wickboldt - Henski, Struck (73. Boeck) - Diddens, Uteß, Satzel - Tratz (70. Brecht), Krüger


Text: Isaak Krebes


HSG gewinnt Derbyfight knapp

Greifswalder schlagen FC Landhagen 2:1 / Beide Teams verbleiben auf Abstiegsrängen


Derby. Abstiegskampf. Flutlicht.

Mehr braucht man nicht zu wissen, um die Bedeutung dieses Spiels für beide Mannschaften zu erkennen. Vor der Partie trennten die Teams fünf Zähler, mit einem Dreier hätten die Gäste im besten Fall ganze drei Plätze nach oben springen und so die Abstiegszone vorerst verlassen können. Die Greifswalder belegten mit gerade mal fünf Zählern den drittletzten Tabellenrang, mit einem Dreier könnte man die Lücke zum rettenden Ufer auf drei Punkte reduzieren. Dazu dann eben noch der Derby-Effekt. Es konnte nur ein geiles, intensives Spiel werden. Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht: Tore, Hitzigkeit, Platzverweis, Spannung.


Bereits nach wenigen Minuten erfolgte die erste Standortbestimmung: HSG-Sechser Roloff flexte Becker an der Seitenlinie weg und handelte sich dafür direkt die gelbe Karte ein – einige Unparteiische hätten dieses Vergehen womöglich härter bestraft. Die Richtung war damit klar, hier würde heute vieles über den Kampf kommen. Klare Chancen konnte man an einer Sägewerkhand abzählen, das Spiel lebte von Zweikämpfen. Die Gastgeber brachten vereinzelt durch Fernschüsse Bälle auf den Kasten, doch Keeper Denker ließ nichts rein. Bezeichnend, dass die beste Möglichkeit aus einem Freistoß resultierte, den Uteß auf das Torwarteck schleuderte, doch der gegnerische Schlussmann entschied dieses Duell für sich. Außerdem guckte er einen Freistoß Diddens´ an die Latte – der Mann kann wohl Telekinese. Die Konter der Greifswalder, die immer wieder gefahren werden konnten, wurden selten gut zu Ende gespielt. Auf der anderen Seite musste Hahn nur bei Standards zugreifen, die hauptsächlich leichte Beute für ihn waren.

Das erste Tor dann nach einer knappen halben Stunde, ebenfalls nach einem ruhenden Ball: Roloff übersprang den aus dem Tor eilenden Denker, legte die Pille zurück an den Sechszehner, wo Trainerbruder Krüger diese mit einem Schienbeinroller erster Güte Richtung Tor beförderte. Der Aal hüppelte vorbei an Freund und Feind ins verwaiste Tor, eine verdiente Führung für die Hausherren. Zehn Minuten später übersprang dann Roloff erneut den Denker und konnte so einen Eckball von der linken Seite einnicken. Mit dem Zwei-Tore-Abstand ging es dann in die Pause.

Im zweiten Durchgang wendete sich das Blatt zunehmend. Landhagen kam besser ins Spiel, kreierte mehr Chancen und war die gefährlichere Mannschaft. Hahn war nun öfter gefordert und hatte einmal Glück, als ein Kopfball von Teschke in Bayern-vs-Dortmund-Manier vom Pfosten in seine Arme sprang. Standards blieben die Gefahrenquelle Nummer eins für die Gäste, einen Versuchs Beckers kratze der HSG-Schlussmann famos aus dem Winkel. Die Hansestädter kamen vor allem über Konter, doch wie vor dem Seitenwechsel verpufften die meisten auf halber Strecke durch Unkonzentriertheiten oder Ungenauigkeiten.

Kurios wurde es, als Denker erneut die Flugkurve des Balls zu beeinflussen schien: Einen langen Ball guckte er erneut auf die Latte, wo er dann noch ein zweites Mal aufprallte und schließlich sicher in den Armen des Torhüters landete. Seine Reflexe konnte dieser dann auch noch unter Beweis stellen, als er nach sensationellem Hackentrick Krügers mit der Schulter gerade noch den Einschlag verhindern konnte.

Richtig spannend wurde es eine Viertelstunde vor Schluss: Erst legte Roloff einen Landhagener Angreifer auf seinem Weg Richtung Tor und wurde daraufhin vom Platz gestellt, dann  verwandelte Schröder den folgenden Freistoß im Torwarteck. Hahn sah dabei nicht besonders gut aus, ähnlich wie bei seinen kläglichen Versuchen, sich nach gefangen Bällen ästhetisch ansprechend auf den Boden zu werfen, um so Zeit von der Uhr zu nehmen.

Nach dem Platzverweis drückten die Gäste auf den Ausgleich, die Greifswalder stellten sich hinten rein und wollten die Führung über die Zeit bringen. Vorrangig wurde nun einfach nach das Spielgerät nach vorne gepöhlt, um etwas zu verschnaufen, bevor der nächste (meist lang und hohe) Ball kam. Kurz vor Schluss wurde es dann nochmal hitzig, als infolge eines Wahnsinnstacklings von Tratz, der damit Genetzky fair vom Ball trennte, eine Meinungsverschiedenheit an der Seitenlinie zwischen Angehörigen beider Teams etwas lauter wurde. Dazu forderten die Landhagener vehement einen Strafstoß, den es berechtigterweise aber nicht gab. Der Schiedsrichter beendete alle Diskussionen souverän und kurz darauf dann auch das Spiel.


Komplementär zur Vorvorwoche, als eine schwache erste und eine starke zweite Halbzeit zu einer Niederlage führten, fuhr die HSG nach einem starken ersten und schwachen zweiten Durchgang den zweiten Saisonsieg ein. Trotz der Unterzahl in den letzten Minuten ließ man wenig brenzlige Situationen zu, obwohl man keinesfalls souverän agierte. Die Landhagener müssen sich dementsprechend den Vorwurf gefallen lassen, in Überzahl kaum zu handfesten Abschlüssen gekommen zu sein. Durch den Sieg robben sich die Hansestädter auf zwei Punkte an den neuen Tabellennachbarn heran, verbleiben aber auf dem vierzehnten Rang. Nächste Woche fährt man nach Friedland zum TSV, der derzeit von der Tabellenspitze grüßt. Landhagen empfängt tags darauf die Hengste zum nächsten Derby-Abstiegskampf-Kracher.


HSG spielte mit: R.Hahn – Person, Krebes (C), Breede – Struck, Uteß, Roloff, Diddens (77. Jarchow) – Krüger – M.Hahn (85. Krönung), Tratz


Text: Moritz Hahn




Neubrandenburg schlägt HSG und festigt Spitzenposition

Neubrandenburger FC 93 - HSG Uni 5:2 (2:1)

 

Am Samstag ging es für die Greifswalder den (verhältnismäßig) weiten Weg in die Vier-Tore-Stadt, wo mit dem FC 93 ein starker Gegner wartete. Dieser war in der noch jungen Saison bisher ungeschlagen, holte sieben Punkte aus drei Partien und konnte somit von Platz zwei grüßen. Die Hansestädter befanden sich mit vier Zählern im Mittelfeld der Tabelle, jeweils ein Sieg (nach der letztwöchigen phänomenalen Aufholjagd gegen FC Insel Usedom), ein Unentschieden (zum Liga-Auftakt gegen den HFC) und eine Niederlage (infolge der schlechten Leistung in Altentreptow) standen zu buche.

Sehr hohe Temperaturen und ein Geläuf, das Dank größerer klebriger Klumpen, die sich aus  zusammengeschmolzenen Granulatteilchen gebildet hatten, so manchen Flachpass hüppeln ließ, schienen nicht die optimalsten Rahmenbedingungen für ein Fußballspiel zu liefern. Die HSG kam mit diesen Umständen zu Beginn deutlich besser zurecht, aus einer stabilen Grundordnung war man die kontrollierende Mannschaft und kam vor allem über Struck in der Anfangsphase zu mehreren Abschlüssen aus gefährlichen Positionen, jedoch fehlte (noch) die Genauigkeit. Die Gastgeber waren kaum imstande, sich Chancen zu erspielen und ließen sich gerne mal von schnell vorgetragenen Angriffen der Gäste überrumpeln, die Abwehr wies zum Teil große Lücken auf, auch zwischen Mittelfeld und Verteidigung hätte man immer wieder einen 40-Tonner parken können. Tratz bestrafte diese Fahrlässigkeiten nach knapp 20 Minuten mit dem Führungstor für die Hansestädter, nachdem sich Struck an der Mittellinie den Ball ergrätscht und so den Angriff eingeleitet hatte.

Auch danach tauchten die Greifswalder vermehrt in der gegnerischen Gefahrenzone auf, verschliefen es aber, den Abstand zu vergrößern. Und kurz vor der Pause handelte man sich dann zwei Gegentore ein, beide Male hatte die Zuordnung in der Mitte nicht gestimmt. Angreifer Döscher wusste diese Unachtsamkeiten zu nutzen und markierte seine Saisontore sechs und sieben.

Der plötzliche Doppelschlag beeinflusste das Spiel der HSG in der zweiten Halbzeit merklich, hinten ließ der Zugriff spürbar nach und vorne ließ man die immer noch existierenden großen Lücken nun weitestgehend ungenutzt. Dank eines Abstimmungsproblems zwischen Torwart und Abwehrmann konnte sich Shyukryu einen eigentlich ungefährlichen Ball doch noch erlaufen und schob diesen in der 50. Minute zum 3:1 ein. Die Neubrandenburger ließen in der Folge, ohne vollends defensiv stabil zu wirken, das Spielgerät vermehrt in den eigenen Verteidigungsreihen laufen. Die Greifswalder kamen hier und da zu einer Halbchance, oft fehlte jedoch der letzte Schritt oder der entscheidende Pass. Als sich Diddens 20 Minuten vor dem Abpfiff den Ball schnappte und nach einem Sololauf einnetzen konnte, witterten die Gäste nun doch wieder ihre Chance, zumindest einen Punkt aus Neubrandenburg mitnehmen zu können. Man agierte folglich offensiver, hätte wenigstens einmal noch treffen müssen, doch verpasste dies. Und dann ist der Fußball eben so, wie er ist: Erneut schien der Ball bereits gesichert, doch man verlor diesen doch noch am eigenen Sechszehner und Shyukruy erzielte seinen zweiten Treffer des Tages. Das persönliche Sahnehäubchen folgte dann kurz vor dem Ende, als eben dieser eine zu kurz abgewehrte Flanke aus wenigen Meter per Rabona am machtlosen Schlussmann Reichel vorbei verwandelte.

„Durch eine Vielzahl von individuellen Fehlern in der Defensive und eine schwache Chancenverwertung haben wir uns selbst um den verdienten Lohn gebracht“, zog der Greifswalder Coach Schönfeld nach der Partie sein Fazit. Lange war man mindestens genauso gut wie der Gegner, doch durch die benannten Schwächen gab man mögliche Punkte aus der Hand. Bezeichnend für die fast schon traditionell defensive Fehleranfälligkeit steht das Torverhältnis der HSG, was nach vier Spieltagen bereits 15 Gegentore aufweist. Nächster Gegner ist dann Lubmin, ein erfahrungsgemäß schwere Partie steht somit an. Die Greifswalder sind (leider) nun mitten im Abstiegskampf zu finden, während der FC 93 weiterhin von Platz 2 der Tabelle grüßt. Letztere müssen in nächster Zeit den Ausfall von Sturm-Ass Döscher auffangen, der nach einer knappen Stunde infolge eines Zusammenpralls mit dem Gäster-Keeper das Spielfeld verlassen musste. Es folgt eine spielfreie Woche, in der beide Teams an ihren Schwachstellen arbeiten können und sollten.

 

HSG spielte mit: Reichel – Person (42. Wickboldt), Krebes (C), Breede – Struck, Dalhoff (67. Horning), Jarchow, Diddens – Brecht (53. Saputra) – Tratz, Krüger

 

Text: Moritz Hahn

 


Erste Halbzeit völlig verschlafen

HSG verliert 4:1 gegen den MSV Groß Miltzow / Güllmeister trifft dreifach für die Hausherren

 

So langsam wird die Tabelle aufschlussreicher und man muss feststellen, dass die HSG dieses Jahr im Abstiegskampf. Fünf Punkte nach sieben Spielen und Platz 14 sprechen eine deutliche Sprache. Am letzten Spieltag konnte man jedoch der Reserve des Torgelower FC Greif ein Remis abtrotzen, die sich zu der Zeit auf dem dritten Rang befanden. Ein Ergebnis, mit dem man optimistisch in die folgenden Partien gehen kann. Man reiste am Samstag nach Groß Miltzow, den Tabellensechsten, wo

die beste Offensive der Liga zu finden war. Vor allem vor dem Reichelt-Duo Philipp und Manuel war man gewarnt, jeweils sieben Tore standen bereits zu Buche. Ersterer wurde außerdem vor dem Anpfiff als bester Torjäger der vergangenen Spielzeit der Landesklasse II ausgezeichnet.

 

Und bereits nach wenigen Sekunden trafen die Hausherren zur Führung. Nach einem Steckpass lief Manuel Reichelt seinen Gegenspielern davon und ließ auch Hahn keine Chance. In der Folge versuchte die HSG tiefstehend die langen Bälle der Heimmannschaft zu verhindern, was nur bedingt gelang. Es fehlte merkbar an Zugriff und gutem Zweikampfverhalten. Nach vorne brachte man nichts zustande. Das ging noch knapp weitere 20 Minuten gut, doch dann bestrafte Güllmeister innerhalb von 60 Sekunden die Gäste doppelt: Erst ließ er mit einem Sololauf von der Mittellinie vier Gegner stehen und verwandelte platziert ins lange Eck, kurz darauf war er nach einem langen Ball auf die rechte Angriffsseite am langen Pfosten komplett

blank, sodass er nach präzisem Querpass nur noch einzuschieben brauchte. Erst jetzt gelang es der HSG, Chancen zu kreieren. Nach schönem Steckpass von Satzel (ehemals Horning) ließ Tratz die Verteidiger hinter sich, scheiterte jedoch an Keeper Stechert. Zu dem Zeitpunkt war bereits eine halbe Stunde gespielt. Nur wenige Minuten später eroberte Diddens den Ball in der gegnerischen Hälfte, wurde dann auf seinem Weg Richtung Tor unsanft und -fair gestoppt. Die Greifswalder forderten einen Platzverweis, Schiedsrichter Dräger beließ es zurecht bei einer gelben Karte für den Miltzower Abwehrmann. Den fälligen Freistoß wuchtet Uteß auf das Gästetor, Philipp Reichelt klärte in ungewohnter

Manier auf der eigenen Linie.

Die HSG kam gut in den zweiten Durchgang hinein, ließ der Forderung des Trainers nach besserem Zweikampfverhalten Taten folgen und machte den Jungs von der Harthöhe das Leben sehr schwer. Diese wirkten hinten alles andere als sattelfest, ein ums andere Mal erspielten sich die Hansestädter gute Abschlusspositionen, doch fehlte dann entweder der Mut zum Schuss, der letzte Pass oder auch das altbekannte Quäntchen Glück. Viele Halbchancen ergaben sich, selten wurde es so zwingend, wie in der Szene, in der Krüger den Ball Richtung langes Eck spitzelte, dieses jedoch knapp verpasste. Die Gastgeber hingegen kamen fast ausschließlich über Standards in den gegnerischen Sechszehner, für Gefahr sorgten sie damit aber kaum. In der 82. Minute keimte dann nochmal Hoffnung für die HSG auf, als Uteß mit einem satten Freistoß den Anschluss herstellen konnte, der mehr als verdiente Lohn für knappe 40 Minuten guten Fusßball-Fight. Doch fünf Zeigerumdrehungen später

wurde diese dann zunichte gemacht, als Güllmeister nach einem Konter in die kurze Ecke einschieben konnte und somit auch den Endstand herstellte.

 

Eine wegen der ersten Halbzeit verdiente, wegen der zweiten Halbzeit ungerechte Niederlage für die Greifswalder. Während man die ersten 30 Minuten komplett verschlief, lieferte man vor allem nach dem Seitenwechsel eine tolle Partie ab, doch fehlte dann der Torjäger, der auch mal aus einer halben Chance eine Bude machen kann. Man verbleibt weiter auf dem drittletzten Tabellenplatz, nach der bye week empfängt man am 18. Oktober Landhagen zum Derby unter Flutlicht im

Volksstadion. Zwei Tage später reist dann der jetzige Fünftplatzierte aus Groß Miltzow ebenfalls in die Hansestadt, wo man am Sonntag gegen das Tabellenschlusslicht, den HFC, spielt.

 

HSG spielte mit: R.Hahn – M. Hahn, Krebes (C), Breede – Satzel (76. Saputra), Struck, Henski, Diddens – Uteß – Boeck (46. Krüger), Tratz

 

Text: Moritz Hahn


Greifswalder Glatzen schocken Insel Usedom spät

HSG siegt dank grandiosem Comeback in der Schlussviertelstunde


Am Freitag gastierte der FC Insel Usedom bei der Hochschulsportgemeinschaft aus der Hansestadt zu Beginn des dritten Spieltags der Landesklasse II. Die Usedomer schienen als leichter Favorit ins Spiel zu gehen, konnte man bisher doch die dreifache Punkteausbeute im Vergleich zu den Greifswaldern einfahren und hatte in der letzten Saison das Aufeinandertreffen in der Hinrunde mit 6:1 für sich entscheiden können. Die Gastgeber waren schleppend in diese Spielzeit gestartet, nach einem Unentschieden im Stadtderby zum Auftakt gab es ein 4:1 in Altentreptow, bei einer weiteren Niederlage würde man bereits mit mächtig Druck in die folgenden Spiele gehen.

Coach Schönfeld hatte seine Mannschaft defensiv eingestellt, man griff erst ab der Mittellinie an und versuchte, vor allem über Konter für Gefahr zu sorgen. Dies gelang bereits nach wenigen Augenblicken, doch nach schnellem Gegenstoß vergab Uteß aus aussichtsreicher Position. Im Anschluss entwickelte sich eine Partie, in der Usedom mehr Ballbesitz hatte, das Tor der Heimtruppe blieb jedoch von starkem Beschuss verschont. Der erste Hochkaräter ergab sich erst nach knappen 25 Minuten, als Hahn nach einem Sololauf Diddens´ frei vor dem Gästetor auftauchte, jedoch knapp über das Tor zielte. Fünf Zeigerumdrehungen später fiel dann das 0:1, ohne sich wirklich angedeutet zu haben: Nachdem Keeper Wickboldt einen Eckball nicht festhalten konnte, konnte Kapitän Hus, an diesem Abend mit Abstand stärkster Usedomer, das Spielgerät über die Linie drücken. Kurz darauf ließ dieser die Insulaner zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt ein weiteres Mal jubeln, als er nach einem Greifswalder Ballverlust im Spielaufbau den Gegenangriff mit einem wunderschönen Heber vom Strafraumeck ins lange Ecke abschloss. Nach dem Doppelschlag ging es mit dem zweifachen Rückstand in die Pause. Ärgerlich aus Seiten der HSG, zwar war man die passivere Mannschaft, aber hatte hinten nicht viel zugelassen. Vorne war man jedoch bis auf einen richtig gefährlichen Abschluss noch nicht wirklich in der Lage, den Torwart in Bedrängnis zu bringen.

Auch in der zweiten Halbzeit zeigte sich das altbekannte Bild: Tiefstehende Hansestädter, aktivere Usedomer; ein Spiel, vorerst ohne nennenswerte Szenen. Nach einer knappen Stunde konterten die Usedomer und Hus konnte seinen dritten Treffer des Tages erzielen, er vollendete in die flache lange Ecke. Der Aal schien gefangen, doch ein Doppelwechsel nach 71 Minuten, bei dem Diddens und Hahn durch Schulz und Kästner ersetzt wurden, sowie eine glatt rote Karte für Joscha Hügel nach einem harten und zu späten Einsteigen gegen Dosdall läuteten eine Viertelstunde vor Abpfiff  eine Wende und damit verbunden eine furiose Aufholjagd ein.

Zuerst war es Krüger, der nur 180 Sekunden später mit einer wohl eher unbeabsichtigten Kopfballbogenlampe die HSG auf die Anzeigetafel brachte. Nur vier Minuten später erlief Struck einen maßgeschneiderten langen Ball im Sechszehner der Usedomer und bugsierte diesen am Torwart vorbei, der Anschluss war da, die Hansestädter witterten Morgenluft.

Nach 84 Spielminuten gelang dann der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleichstreffer, „ausgerechnet“ Steffen „Erich“ Kästner katapultierte einen Freistoß von der rechten Seite per Kopf in die Maschen. Der eisenharte Verteidiger absolvierte sein letztes Spiel für die Greifswalder und hatte in allen Spielen zuvor bisher nur einen Treffer verbuchen können. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, kam es, wie es dann vielleicht doch kommen musste. Wieder ein langer Ball, wieder stand eine Glatze genau richtig und konnte den schlussendlich goldenen Treffer zum 4:3 markieren: Florian Schulz hatte sich in einem Pulk von Spielern durchsetzen können und sein erstes Pflichtspieltor für die HSG erzielt. Nur wenige Augenblicke später wurde das Spiel durch den Unparteiischen beendet. Noch auf dem Platz wurde eine Siegesfeier begonnen, die sich bis spät in die Nacht fortsetzte.

Ein Spiel, das bis eine Viertelstunde vor Schluss entschieden schien, entwickelte sich so zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit, in der die Hansestädter am Ende kühlen Kopf bewahrten und einen Drei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg ummünzen konnten. So was hatte selbst Gästetrainer Maaßen nach eigener Aussage weder als Trainer noch als Spieler erlebt. Während man auf Seiten der Gastgeber nun mit ordentlich Rückenwind nach Neubrandenburg zum FC fahren kann, gilt es für die Usedomer, den Schock zu verdauen, um vielleicht bereits am Sonntag gegen die Hengste wieder als Gewinner vom Spielfeld gehen zu können.


HSG spielte mit: Wickboldt – Person, Krebes (C), Dosdall (93. Jarchow) – Diddens (71. Kästner), Dalhoff, Uteß, Breede – Krüger – Struck, Hahn (71. Schulz)


Text: Moritz Hahn




Offensiv harmlose HSG unterliegt Jarmen im letzten Test


Am Mittwoch empfing Kreisoberligist SV Blau-Weiß 21 Jarmen die Hochschulsportgemeinschaft, um eine letzte Standortbestimmung vor dem ersten Pflichtspiel vornehmen zu können. Am Wochenende spielt man in der ersten Runde des Kreispokals gegen Züsedom. Zuvor hatte man bereits eine gute Vorbereitung hingelegt, man unterlag der drei Klassen höher spielenden Spielvereinigung aus Görmin „nur“ 5:1, die anderen Tests wurden siegreich bestritten. Die Greifswalder hingegen hatten bereits ihre erste Ligapartie in der Landesklasse absolviert, im Derby gegen die „Hengste“ hieß es am Ende 3:3.


Gäste-Coach Schönfeld nutzte diese Partie, um etwas Neues auszuprobieren: Man stellte auf Viererkette um, agierte dafür mit nur einem Stoßstürmer. Dazu fand sich Wickboldt zwischen den Pfosten wieder, der diese Position in der Jugend bekleidet hatte, bisher aber zumeist als Verteidiger agierte. Und diese Veränderungen schienen aufzugehen: Bereits nach wenigen Augenblicken stibitzte Wickboldt im 1-gegen-1 dem Angreifer die Kugel per Grätsche vom Fuß, die HSG zeigte sich spielbestimmend. Vor dem Tor des Gegners konnte man jedoch noch nicht gefährlich auftauchen. Blau-Weiß brauchte einige Minuten, um in das Spiel zu finden und die Anweisung von Spielertrainer Kreutzer umzusetzen. Aber dann war es vor allem das Angriffspressing, was den Spielaufbau der Greifswalder erfolgreich störte. Folglich gab es auf Seite der Gäste einfache Fehler, Unsicherheiten und auch vermehrt lange Bälle, die aber zumeist leicht verteidigt werden konnten. Jarmen nutze selber oft letzteres, wodurch man in der Folgezeit die Abwehr des Gegners immer wieder überspielte (einige Male begünstigt durch nicht geahndete Abseitsstellungen).

So fiel dann auch das zu dem Zeitpunkte verdiente 1:0 für die Hausherren, nach einem gezielten Flugball aus der eigenen Hälfte lief Eike Hayen allein auf den Torwart zu und ließ sich auch von den zurückeilenden Verteidigern nicht mehr aufhalten. Zumindest auf Seiten der Gäste war man sich jedoch sicher, dass der Angreifer sich zum Zeitpunkt der Ballabgabe in Abseitsposition befanden hatte, ein entsprechender Pfiff blieb jedoch aus. Die HSG schaffte es bis zur Pause nicht mehr, Chancen zu kreieren. Die Heimtruppe hatte hier und da noch einen Abschluss, wirklich brenzlig wurde es aber nicht. Momente vor dem Ende des ersten Spielabschnitts gab es dann noch kurz Aufregung, als die Jarmener nach einem rustikalen, aber wohl fairen Körpereinsatz Uteß´ Elfmeter forderten. Die Pfeife blieb stumm, kurz danach ertönte sie dann, um die erste Halbzeit zu beenden.

In der Pause nahm Schönfeld einige Veränderungen vor: Hahn ersetzte Wickboldt im Tor, dieser ersetzte wiederum Struck als rechten Verteidiger; insgesamt sechs Wechsel wurden getätigt, einige Spieler bekleideten dazu im Vergleich zum ersten Spielabschnitt eine neue Position. Aber auch mit den neuen Männern blieben die Greifswalder offensiv harmlos. Dafür ließ man sich hinten nicht mehr so oft durch lange Bälle überspielen, wodurch auch die Gastgeber kaum zu Chancen kamen.  Viel Erwähnenswertes ereignete sich ab dem Wiederanpfiff nicht mehr, auf beiden Seiten wurden im Laufe der zweiten Halbzeit noch einige Wechsel durchgeführt. Die Härte die Zweikampfführung stieg zum Ende des Spiels an, einige gelbe Karten wurden verteilt. Eike Hayen trug sich in der 70. Minute erneut in die Torschützenliste ein, als er Hahn mit einem platzierten Abschluss keine Chance ließ. Die Partie verlief danach weiterhin recht ereignisarm, bis der Schlusspfiff ertönte.


Ein verdienter Sieg für Blau-Weiß Jarmen, die vor allem taktisch den Klassenunterschied auszugleichen wussten. Bei den Greifswalder merkte man fast die gesamten 90 Minuten, dass das System mit Viererkette neu ist und noch einiger Übung bedarf. Für die Gäste gilt es nun, diese Niederlage abzuhaken und sich auf das Spiel am Samstag gegen Altentreptow vorzubereiten. Die Gastgeber hingegen können mit einem guten Gefühl in die Pokalpartie gegen Züsedom starten.


HSG spielte mit:

Wickboldt – Struck, Person, Uteß, Breede – Dalhoff, Tratz – Boeck, Krüger, Diddens – Schulz

2. Halbzeit:

Hahn – Wickboldt, Person, Henski, Brecht – Uteß, Athmani – Saputra, Krönung, Diddens – Tratz


Text: Moritz Hahn



Fünf Elfmeter und sechs Tore – Punkteteilung zum Saisonauftakt im Stadtderby


Bereits am ersten Spieltag kreuzten sich die Wege der beiden Mannschaften aus der Hansestadt in der Landesklasse II, der HFC Greifswald gastierte bei der HSG Uni Greifswald im Volksstadion.  Die Vorbereitungen der beiden Teams gestalteten sich unterschiedlich: Während man auf Seiten der Hengste sechs Testspiele mit eher mäßigem Ergebnis bestritt (man verlor mehr als einmal gegen Kreisligisten, konnte dafür gegen Blau-Weiß Greifswald einen Punkt ergattern), hatte die Hochschulsportgemeinschaft nur eine Partie im Voraus, diese wurde gegen den Kreisoberligisten Nossendorfer Kickers 1:3 gewonnen. In der Saison 2018/19 trennten sich beide Teams in der Rückrunde mit 1:1, im Hinspiel konnte die HSG nach einem spektakulären Spiel einen 3:4-Sieg einfahren. Und auch der Auftakt in die neue Saison kam torreich daher...


Die Gäste starteten wie erwartet sehr tiefstehend, bereits nach zwei Zeigerumdrehungen gab es den ersten Aufreger: Im Zuge der ersten Offensivbemühungen des HFC kam ein Spieler im Sechszehner zu Fall, der Schiedsrichter zeigte zum Unverständnis der Heimtruppe auf den Punkt. Kapitän Schmietendorf ließ sich dieses Geschenk nicht nehmen und verwandelte sicher zur frühen Führung. In der Folge blieben die Hengste ihrer Spielphilosophie treu, womit die HSG deutlich ihre Probleme hatte, Torchancen blieben in der nächsten halben Stunden Mangelware. Dann gelang es Asbahr im gegnerischen Strafraum, den Ball zu erobern. Der Verteidiger grätschte daraufhin mit gestreckten Bein, traf Gegner und Ball, woraufhin das zweite Mal auf Elfmeter entschieden wurde. Uteß konnte diesen zum Ausgleich verwerten. Nur fünf Minuten später kreuzte Dallhoff im eigenen Sechszehner den Laufweg eines HFC-Stürmers, der daraufhin zu Fall kam. Die dritte und wohl eindeutigste Strafstoßentscheidung des Tages sowie eine gelbe Karte für den Übeltäter waren die Folge. Erneut trat Schmietendorf an, erneut verlud er Keeper Hahn und sorgte für die erneute Führung der Gäste. Und nur kurze Zeit später, unmittelbar vor dem Pausenpfiff, konnten die in rot gekleideten Hengste den nächsten Treffer markieren. Nach einem Eckstoß prallte der Ball Andy Zumkowski genau vor die Füße, der völlig blank das Leder im Eck unterzubringen wusste.

Nach der Pause ein ähnliches Bild: Tiefstehende Gäste, sich schwer tuende Gastgeber, die Probleme hatten, Chance zu kreieren. Man stellte kurz nach dem Wiederanpfiff um, agierte nun offensiver. Dann der vierte Elfmeter dieses Spiels: Hahn hatte den Ball von der Grundlinie in den Sechszehner flanken wollen, doch der Ball wurde von einem Hengste-Verteidiger mit dem Arm geblockt. Nach Rücksprache mit dem Assistenten entschied der Unparteiische erneut auf Strafstoß. Doch dieses Mal war das Glück auf Seiten des Torwarts, der den flachen Schuss Uteß´ sogar festhalten konnte. In der Folge fanden einige Fernschüsse der HSG ihren Weg Richtung Dünow, der jedoch mit keinem Schuss Probleme hatte. Nach einer gespielten Stunde war es dann Comebacker Hahn, der nach einer Saison ohne Fußball in der Startelf stand und nach einem unwiderstehlichen Solo seines Sturmkollegen Tratz den Ball mit dem Bauernspann im Eck unterbrachte. Den Gästen schwanden nun mehr und mehr die Kräfte, viele Bälle wurden nun weit nach vorne geschlagen, die Offensivbemühungen zum größten Teil eingestellt. Nur einmal war Hahn noch gefordert, konnte dort jedoch sein Können zeigen und den Ball sicher parieren. Die HSG dominierte das Geschehen, Chancen blieben weiterhin Mangelware. Knappe zehn Minuten vor dem Abpfiff dann der fünfte Elfmeterpfiff des Tages, als der Schiedsrichter ein Handspiel des HFC als strafwürdig einschätzte. Der zur Pause eingewechselte Krüger zeigte Nervenstärke und markierte den 3:3-Ausgleich. Die Heimtruppe erhöhte nochmal die Risikobereitschaft, schien die Führung erzwingen zu wollen. Jedoch blieb dies unbelohnt und der Spielstand hatte bis zum Ende Bestand.

Fünf Strafstöße und sechs Tore klingen nach einem furiosen Spiel, jedoch war es eine sehr chancenarme Partie, in der die HSG gute Moral bewies und nach doppeltem Rückstand noch einen Punkt einfahren konnte. Man hatte auf Seiten der Heimmannschaft 90 Minuten lang Probleme, gegen tiefstehende Gäste zu klaren Abschlüssen zu kommen. So geht die Punkteteilung am Ende wohl in Ordnung. Da beide Teams nicht für den Pokal gemeldet haben, haben sie nun jeweils eine Woche spielfrei, bevor es im Ligabetrieb weitergeht. Der HFC empfängt dann am 18.08. den Aufsteiger aus Eggesin, welche ihren Auftakt durch ein 1:8 gegen Groß Miltzow ordentlich in den Sand gesetzt haben. Die HSG fährt einen Tag früher nach Altentreptow, welche in Rollwitz am ersten Spieltag zu einem 1:1 kamen.


HSG spielte mit: R.Hahn – Wickboldt, Krebes (C), Breede – Jarchow, Asbahr (55. Dosdall), Dalhoff, M.Hahn (75. Brecht) – Uteß – Tratz, Schulz (46. Krüger)


Text: Moritz Hahn