Spielberichte der Saison 2018 / 2019

Effektive Lubminer bestrafen Greifswalder Chancenwucher

 

Am letzten Spieltag der Landesklasse I empfing der Sturmvogel die HSG aus der Hansestadt in Lubmin. Die Gastgeber hatten sich mit einem 2:3 in Trinwillershagen zwei Wochen zuvor den Klassenerhalt gesichert und konnten dementsprechend ohne Sorgen aufspielen. Mit einem Sieg und einer ausreichend hohen Niederlage des Tabellennachbarn aus Prohn würde man an diesem vorbeiziehen und dann die Spielzeit auf dem 10. Platz abschließen. Nach vorne ging für die Gäste aus Greifswalder hingegen nichts mehr. Bei einer Pleite würden sie eine Position auf Rang 8 hinuntergehen, sofern die SG Reinkenhagen in Garz dreifach punkten könnte. Für beide Mannschaften ging es folglich nicht mehr um den ganz großen Wurf, nichtsdestotrotz versprach der Derby-Faktor ein packendes Spiel.

 

Lubmin begann tiefstehend, womit die Hochschulsportgemeinschaft große Probleme hatte. Die erste halbe Stunde der Partie verging ohne wirklich nennenswerte Chance. Die Greifswalder kamen zwar zu einigen Abschlüsse, richtig brenzlig wurde es jedoch nicht. Der Sturmvogel entwickelte in der ersten Spielhälfte bis auf einen Schuss, der länger und länger wurde, bis er schließlich nach einer Berührung des Außenpfostens ins Toraus ging, keinerlei Bedrohung für das Tor von Keeper Hahn. Nach 30 Minuten schafften es die Gäste nun vermehrt, sich gegen die vielbeinige Gegner-Abwehr zu spielen. So zielte Struck nur knapp am Tor vorbei, auf das er nach einem öffnenden Ball durchs Zentrum zulaufen konnte. Beim Abschluss gab es noch von hinten einen Kontakt eines Lubminers, der für den Unparteiischen Langwald aber nicht für den Elfmeterpfiff ausreichte. Eine weitere Doppelchance ergab sich für die Nummer 9 der Gäste nach einem exzellenten Steilpass von der Mittellinie. Er scheiterte erst im 1-gegen-1 an Schultz, den Nachschuss kratzte ein Verteidiger sensationell mit einem Hechtkopfball von der Linie.

Nur kurz darauf ertönte dann der Pfiff inklusive Handzeichen Richtung Elfmeterpunkt im Strafraum der Heimmannschaft. Bei einer Kontersituation war Linksaußen Rüdiger im Sechszehner zu Fall gebracht worden. Ein Strafstoß, den nicht jeder Schiedsrichter gibt, aber über den man sich nicht beschweren kann. Lars Dosdall übernahm die Verantwortung. Ihm gelang es, den Torwart zu verladen, doch sein Schuss traf die Latte und flog von da über das Tor. Die Riesenchance zur mittlerweile verdienten Führung war vergeben, es blieb in der Folge bis zu Pause beim 0:0.

 

Im zweiten Spielabschnitt stieg die HSG immer mehr auf lange Bälle um, um die weiterhin zurückgezogene Abwehr des Sturmvogels zu überwinden. Diese Versuche verliefen jedoch allesamt im Sand. Gästeschlussmann Hahn erlebte weiterhin einen ruhigen Nachmittag. Doch in der 70. Minute stellte Tom Krüger nach einem Missverständnis in der Greifswalder Abwehr den Spielverlauf auf den Kopf. Dosdall und Brecht waren sich uneinig, wer wie das Spielgerät nach einem langen Schlag klären sollte. Genannter Lubminer spritzte dazwischen und lief plötzlich völlig frei auf Hahn zu. Dieser parierte den nicht sehr platzierten Schuss, jedoch erfuhr die Kugel einen solchen Drall, dass er trotzdem im Kasten landete.

Dieses Tor gab dem Sturmvogel etwas Aufwind und nur zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte man zum 2:0. Christian Behrens vernaschte neun Minuten nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite einen Verteidiger und katapultierte die Kugel mit einem herrlichen Schuss vom Strafraumeck in den Knick des langen Ecks. Innerhalb von 120 Sekunden hatte sich der Gastgeber durch einen Abwehrfehler und eine sehenswerte Einzelleistung auf die Siegerstraße befördert.

Doch wiederum nur zwei Minuten später verkürzte Nico Tratz mit seinem siebten Ligatreffer. Peter Struck hatte nach einem technischen Fehler eines Verteidigers den Ball erobert und uneigennützig auf seinem Sturmpartner quergelegt, der alleine vor dem Tor cool blieb und für den Anschluss sorgte.

In der letzten Phase des Spiels gab es dann noch einige Szenen, die den Puls der Zuschauer ordentlich in die Höhe trieb: Die Lubminer vergaben die Vorentscheidung, als es zwei alleine auf Hahn zulaufende Spieler nicht zustande brachten, den Ball im Kasten unterzubringen. Nach einem schlampigen Querpass konnte der Torwart der Hansestädter parieren. Fünf Minuten vor Schluss wurde dann doch Deckel daraufgesetzt, als Kusch einen Elfmeter zu verwandeln wusste. Vorausgegangen war ein verlorener Zweikampf Brechts, woraufhin sein Gegenspieler Richtung Tor zog. Er traf dieses nicht mit seinem Versuch, den Ball dort unterzubringen. Jedoch kam dabei ein Kontakt mit dem Torwart zustande, der für Langwald ausreichte, um auf den Punkt zu zeigen.

Danach kam noch einmal Struck im Fünfmeterraum des Sturmvogels nach einer Flanke von der linken Seite plötzlich freistehend an den Ball, dieser flog zum Leid der Gäste jedoch am kurzen Eck vorbei. Kurz darauf beendete dieser die Partie und somit auch die Saisons der beiden Mannschaften.

 

Mit diesem eher schwachen Spiel beider Teams ist die Spielzeit 2018/2019 beendet. Der Sturmvogel wusste seine wenigen Möglichkeiten zu nutzen, während man auf Seiten der Gäste im Sommertrainingslager die Chancenverwertung verbessern sollte. Für keines der Teams ergab sich nach dem letzten Spieltag eine tabellarische Veränderung. Die Lubminer behalten den 11. Platz mit final 34 Zählern und einer Tordifferenz von 50:70. Die HSG bleibt mit 43 Punkten und -3 Toren auf dem siebten Tabellenplatz. Und trotzdem sichern sich die Greifswalder die Meisterschaft... Mit 39 gelben Karten und ohne Platzverweis stellt man nämlich das fairste Team der Landesklasse I (Lubmin belegt in dieser Wertung Platz 14 von 16). Der SV Sturmvogel Lubmin und die HSG Uni Greifswald gehen also jeweils in eine weitere Spielzeit in der Landesklasse, die im folgenden Jahr aber für sie wesentlich spannender werden sollte. Denn aufgrund einer Ligenrevolution im Fußballverband Mecklenburg-Vorpommern wird es dann sechs Absteiger geben, also muss Lubmin im Vergleich zu dieser Saison einen Platz gut machen, sonst ginge es eine Liga tiefer.

 

HSG spielte mit: Hahn – Dosdall, Krebes, Kästner (C) (49. Athmani) – Jarchow, Asbahr, Brecht, Rüdiger (80. Reichel) – Krüger – Struck, Tratz

 

Text: Moritz Hahn

 


Ausgerechnet im Stadt-Derby: 

1. Unentschieden der Saison für die HSG

 

Am 29. und vorletzten Spieltag empfing die HSG Uni Greifswald den HFC 92 Greifswald im Volksstadion. Während sich die Hochschulsportgemeinschaft im gesicherten Mittelfeld befand, plagten die „Hengste“ weiterhin Abstiegssorgen: Vier Punkte Vorsprung besitzt man auf den ersten Abstiegsplatz, mit einem Sieg hätte man also den Klassenerhalt sicher und würde so einem möglichen Herzschlagfinale am letzten Spieltag entgehen. Jedoch fällt Winterneuzugang Stephan Beth weiterhin aus, der mit der Hoffnung auf viele Tore vom Landesligisten Siedenbollentin gekommen war. Dazu konnte die HSG alle vier vorangegangen Partien zwischen diesen beiden Teams jeweils für sich entscheiden. Im Hinspiel endete ein turbulentes Hin und Her schließlich mit 3:4. Gelingt ihr auch der fünfte Streich?

 

Das Spiel startete mit einem Knalleffekt: In der fünften Minute bereits schoss Kapitän Martin Uteß das 1:0 für die Gastgeber. Bei seinem 10. Saisontreffer half allerdings HFC-Schlussmann Wodke mit, der bei dem abgefeuerten Weitschuss unglücklich aussah und die recht zentral platzierte Kugel nicht parieren konnte. In der Folge zogen sich die Gäste weit in die eigene Hälfte zurück. Gefahr konnten sie, wie fast das ganze Spiel über, nur durch Standards erzeugen. Die HSG dominierte nun und hätte in Person von Tratz auf 2:0 erhöhen können/müssen, jedoch vergab dieser nach sehenswerter Flanke aus den Halbfeld von Breede.

Nach etwas mehr als zwanzig Zeigerumdrehungen wurde es erstmals richtig brenzlig im Strafraum der Hochschulsportgemeinschaft. Schmidt setzte gut nach und kam im Sechszehner an den Ball. HSG-Torwart Hahn hatte bereits zum Ballaufnehmen seine Linie verlassen und stand so schlecht.  Trotzdem gelang es ihm, im Zurücklaufen per Grätsche (noch) den Ausgleich zu verhindern. Dieser fiel nach der direkt anschließenden Ecke.

Marten Giese beförderte das Spielgerät klar mit dem Arm ins Tor. Trotz aller Unklarheiten bezüglich der Handspielregel der letzten Wochen und Monate hätte wohl die große Mehrheit der Schiedsrichter hier auf einen Regelverstoß entschieden, doch das Tor zählte. Der Treffer hatte sich kaum angedeutet und bedeutete einen Bruch im Spiel der Hausherren, die folglich keine klaren Chancen mehr erspielen konnten. Der HFC hingegen hielt an seiner Spielweise fest. Ohne weitere nennenswerte Aktionen ging es dann in die Halbzeit.

 

Im zweiten Durchgang präsentierte sich die HSG weiterhin als spielbestimmende Mannschaft, auch bedingt durch das sich bis zum Schlusspfiff fortsetzende Tiefstehen der Gäste. Gefährliche Abschlüsse wurden zur Mangelware. Der HFC probierte vermehrt, mit langen Bällen Stürmer Schmietendorf in Position zu bekommen, was aber sehr selten gelang. Was man den Gastgebern weiterhin voraushatte, war jedoch die Kopfballstärke nach eigenen Ecken und Freistößen. Hahn musste aber nur selten eingreifen und wenn, hielt er souverän. Die HSG hatte sichtlich Probleme, sich durch die vielbeinige Abwehr zu spielen. Auch durch die vorgenommenen Wechsel änderte sich das nicht. Einziger Aufreger im zweiten Spielabschnitt war ein hartes Foul von Gäste-Kapitän Behrens, der Struck in den Rücken sprang. Der bereits Gelbvorbelastete kam jedoch mit einer Ermahnung davon und wurde kurze Zeit später ausgewechselt.

Schlussendlich endete die Partie mit 1:1. Trotzdem brachen die Hengste-Spieler kurz nach dem Abpfiff in Jubelstürme aus, als der vermeintliche Sieg Hohendorfs über Wöpkendorf verkündet wurde. Damit wäre das Verbleiben in der Landesklasse gesichert gewesen...

… Schade nur, wenn sich so was als „Fake News“ herausstellt. Tatsächlich gewann Wöpkendorf mit 1:2.  Da auch Tribsees siegte, kann der HFC also immer noch absteigen. Der Vorsprung schrumpft auf zwei Punkte vor dem rettenden Ufer. Somit geht es am finalen Matchday der Saison noch um alles. Während die auf den 13. Rang abgerutschten Hansestädter (29 Punkte, 29:91 Tore) den FC Insel Usedom empfangen, muss Tribsees (Platz 12, 29 Punkte, 55:76 Tore) zu den bereits abgestiegenen Stralsundern. Wöpkendorf (Platz 14, 27 Punkte, 46:74 Tore) hat mit dem SV Barth wohl die schwerste Aufgabe erwischt, aber wie man weiß, schreibt der Fußball manchmal seine eigenen Geschichten.

Am vorletzten Spieltag reißt die Serie nach saisonübergreifend 30 Ligaspielen der HSG ohne Punkteteilung. Mit nun 43 Zählern belegt man weiterhin den siebten Rang, kann aber am letzten Spieltag bei eigener Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg von Reinkenhagen noch Positionen mit der SG tauschen.

 

HSG spielte mit: R. Hahn – Knobloch, Krebes, Breede – Jarchow (77. Minute Boeck), Asbahr, Dalhoff, Horning (55. Krüger) – Uteß (C) – Struck, Tratz (83. Athmani)

 

Text: Moritz Hahn


Trotz Eigentor á la Ibra: SG Reinkenhagen besiegt HSG

SG Reinkenhagen - HSG Uni Greifswald 2:1 (1:0) 

 

Nach den Erfolgen der letzten beiden Spiele hatte die HSG die Chance, mit einem weiteren Dreier die englische Woche mit maximaler Punkteausbeute abzuschließen. Im Rahmen des 27. Spieltags fuhr man nach Sundhagen, um dort gegen die SG Reinkenhagen zu spielen. Diese hatte im Hinspiel durch das goldene Tor von Andreas Kuhn gewonnen, der vor dem Rückspiel mit seinen 27 Saisontoren in dieser Kategorie den zweiten Platz belegte.

 

Auf ziemlich holprigen Geläuf startete der Gastgeber besser als die Gäste, die mit dem Rasen deutliche Probleme hatten. Viele Ballannahmen misslangen, Reinkenhagen schien wesentlich vertrauter mit dem Untergrund. Bereits nach neun Minuten fiel der Führungstreffer für die Heimtruppe: HSG-Libero Krebes schoss seinen Vordermann Langbecker an, von dessen Rückseite das Spielgerät Spielertrainer Husen vor die Füße sprang. Der Stürmer zog das Tempo an, ließ Krebes stehen und verwandelte vom Strafraum mit dem linken Fuß in die rechte Ecke. Keine Chance für Keeper Hahn, den Einschlag zu verhindern.

Die Greifswalder hatten in der Folge weiterhin Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Es ergaben sich für sie einige Abschlüsse, Torgefahr wurde dadurch kaum erzeugt. Auf der Gegenseite scheiterte Kuhn aus spitzem Winkel am Gäste-Schlussmann. Richtig Brenzlig wurde es nach knapp 35 Minuten für die SGR. Asbahr kam bei zwei aufeinanderfolgenden Ecken jeweils zum Abschluss, aber Keeper Koch parierte die Schüsse. Kurze Zeit später ertönte der Pausenpfiff.

 

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff dann das wohl schönste Eigentor der gesamten Landesklasse-I-Saison, als der Reinkenhagener Prütz 30 Meter vor seinem Tor zum Befreiungsschlag ansetzte, um das Leder zu klären. Der Ball nahm fortan eine wundervolle Flugkurve Richtung eigenem Tor an und senkte sich tatsächlich hinter Koch ins Netz, der wie wohl jeder Anwesende nicht damit gerechnet hatte, dass sich aus diesem Kometen ein Eigentor ergeben könnte. Die ganze Szenerie erinnerte an den Fallrückzieher Ibrahimovic´, mit dem er 2013 den FIFA Puskás Award gewann. Nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass der Ball hier im heimischen Tor landete (und es bei Zlatan etwas eleganter aussah). Der Ausgleich fiel aus heiterem Himmel, das Spiel verlief weiterhin auf eher mäßigem Niveau.

Nach 63 Spielminuten ging der Gastgeber dann erneut in Führung, als Kapitän Kuhn eine Flanke von der linken Seite am langen Pfosten mit dem Kopf gegen die Laufrichtung des Torhüters zu verwerten wusste. Das 56. Ligator für die SGR, 28 davon erzielte der Spielführer. In der nächsten knappen halben Stunde wurde Fußball mehr gearbeitet als gespielt. Selten gab es sehenswerte Kombinationen. In der Schlussphase hatten trotzdem beide Mannschaften die Gelegenheit, einen weiteren Treffer zu verbuchen.

Auf HSG-Seite lief Struck nach einem Konter auf Koch zu und konnte diesen auch umkurven. Aufgrund des leicht hoppelnden Balles entschied er sich, nicht direkt abzuschließen. Genau dieser zusätzliche Ballkontakt ermöglichte jedoch einem Verteidiger der Hausherren, weitere Distanz Richtung eigenes Tor zurückzulegen und dann per Grätsche den Ball vor der Linie zum Stoppen zu bringen. Anschließend schoss Dalhoff noch einen weiteren Abwehrmann an und der Ball konnte aus der Gefahrenzone geschlagen werden. Dabei verletzte sich ein Reinkenhagener und da die zwei Wechselspieler bereits auf dem Platz standen, musste das Heimteam den letzten Abschnitt in Unterzahl bestreiten. Die Greifswalder schafften es aber auch mit einem Mann mehr kaum, den Spielstand in Bedrängnis zu bringen.

Die Gastgeber kamen sogar noch zu zwei hundertprozentigen Möglichkeiten. Beide Male lief ein Angreifer alleine auf Hahn zu. Einen Schuss konnte er ohne Probleme festhalten, der andere landete am Pfosten. An diesen Aluminiumtreffer schloss sich fast unmittelbar der Schlusspfiff an.

 

Eine verdiente Niederlage für die HSG, die über die gesamten 90 Minuten kaum ins Spiel fand. Chancen ergaben sich meistens nach Standards. Bezeichnend dafür, dass sie durch den Treffer eines Reinkenhageners auf die Anzeigetafel kamen. Die Heimmannschaft spielte keinesfalls überragend, aber an diesem Tag reichte es für den Sieg. Sie bleibt weiterhin auf dem neunten Tabellenplatz, in unmittelbarer Schlagdistanz zum FSV Garz. Die Hansestädter hingegen müssen im Kampf um Rang fünf Federn lassen. Drei bzw. sechs Punkte beträgt der Rückstand auf die Konkurrenten aus Ribnitz-Damgarten und Usedom. Am Samstag empfängt man Trinwillershagen, die ihr zweites Gastspiel in Greifswald innerhalb einer Woche geben. Das erste ging 2:1 gegen den HFC verloren. Vielleicht ein schlechtes Omen für den Tabellendritten, wir werden sehen...

 

HSG spielte mit: Hahn – Brinkmann (C), Krebes, Knobloch – Struck, Asbahr, Langbecker, Jarchow – Uteß – Krüger, Dalhoff

 

Text: Moritz Hahn


HSG schlägt schwache Tribseeser 5:0

 

Selbst am Tag der Arbeit ruhte der Ball in der Landesklasse I nicht. Die HSG Uni Greifswald empfing den Tribseeser SV.  Die HSG zeigte sich in den letzten Spielen vor allem defensiv deutlich verbessert und belegte vor Anpfiff den siebten Tabellenplatz. Tribsees hingegen hatte seine beiden letzten Spiele jeweils verloren und befand sich mit vier Punkten Vorsprung auf Wöpkendorf, Stand jetzt erster Absteiger, auf Rang 11. Die Gäste hatten jedoch bereits zweieinhalb Wochen zuvor mit dem HFC einen Verein in der Hansestadt bezwingen konnte. Sollte es erneut gelingen, drei Punkte aus Greifswald mitzunehmen?

 

Die ersten Minuten waren geprägt von Fußball auf überschaubarem Niveau, keines der Teams konnte sich eine ernsthafte Gelegenheit erspielen. Eine Doppelchance für die Hausherren nach 15 Minuten stellte die erste ernsthaftere Torannäherung dar. Und nur kurz danach, nach einem Einwurf von der rechten Seite, landete ein Schuss Krügers vom Strafraum im Tor, nachdem er von einem Tribseeser Verteidiger unhaltbar abgefälscht worden war. Dieser Treffer trug jedoch nicht zu einer Verbesserung des Spielniveaus bei, das Spiel war zum Teil geprägt von Ping-Pong-artigen Ballverlusten. Quasi aus dem Nichts ergab sich plötzlich die Gelegenheit zum Ausgleich, als drei Tribsees-Angreifer und nur ein Greifswalder Verteidiger nach einem harten Einsatz im Mittelkreis Richtung Heimtor stürmten. Jedoch legte sich Mohamed Hassan Abdi die Kugel zu weit vor, sodass ein kontrollierter Abschluss nicht mehr möglich war und er am herausgeeilten Keeper Hahn scheiterte.

Die Phase kurz vor der Pause sollten es nochmal in sich haben: Zuerst unterstrich der Schlussmann des Gastgebers mit einer brillanten Fußabwehr seine starke Form der letzten Wochen. Kaum eine Zeigerumdrehung später konterte die HSG, Struck zog von links in die Mitte und hämmerte das Leder aus 18 Metern in die kurze Ecke. Ein unhaltbarer Torschuss, dem Torschützen stand die Erleichterung förmlich ins Gesicht geschrieben. Ein Treffer, der sich kaum angedeutet hatte. Fünf Minuten später spitzelte Uteß einen zu kurz geratenen Rückpass an Gästekeeper Dieck vorbei. Dieser traf nun statt der anvisierten Pille nur noch das Bein des Gegners, der Schiedsrichter zeigte zurecht auf den Punkt. Kapitän Brinkmann ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verlud den Torwart. Mit dem 3:0 ging es in die Halbzeit.

 

Kurz nach Wiederanpfiff dann die endgültige Entscheidung: Breede gewann nach einem Zuckerpass von Krüger den entscheidenden Zweikampf und fand sich alleine vor dem Tor wieder. Aus linker Position verwandelte er souverän ins lange Eck. Den Tribseesern war in der Folge deutlich anzumerken, dass sie scheinbar keine Lust mehr auf das Spiel hatten. Viele Fehlpässe und eine komplett fehlende Offensive sprachen eine deutliche Sprache.

Etwas später dann die beste Kombination des Spiels, Knobloch und Struck filetierten die Abwehr der Elfplatzierten mit ihren Pässen wie einen gefangenen Fisch. Uteß erhielt den Ball am Fünfer vor dem leerem Gehäuse, zögerte aber erst mit dem Abschluss und eumelte das Ding schließlich dem Torwart in die Arme.

In der Folgezeit bestimmte die HSG das Spiel und kam zu weiteren Chancen. Zweimal rettete Preuß in höchster Not, der wohl der beste Mann der schlafmützigen Gästeabwehr war. Eine Schrecksekunde ereignete sich noch im Strafraum des Heimteams, als Hahn einen ungefährlichen langen Ball beim Fangversuch fallen ließ. Aber selbst so ein Geschenk vermochten die Gäste nicht zu nutzen, Krebes klärte für den geschlagenen Torsteher per Kopf kurz vor der Linie.

Das letzte Tor des Tages erzielte in der 72. Minute erneut Struck , der seinen zweiten Doppelpack infolge schnürte. Der selbst ernannte Vorlagenkönig glänzt also auch als Torjäger, seitdem er seine rechte Außenbahn verlassen hat und in die Spitze gewechselt ist. Danach passierte nicht mehr viel bis der Unparteiische die Partie abpfiff.

 

Eine selten gesehene gute Chancenverwertung ermöglicht den Greifswaldern einen Kantersieg gegen eine Tribseeser Mannschaft, die vor allem in der zweiten Halbzeit teilweise unterirdisch spielte. Der Sieg geht in der Höhe voll in Ordnung, bei den Gästen bedarf es einer enormen Steigerung, sofern man im nächsten Spiel gegen den Sturmvogel aus Lubmin wieder mithalten möchte. Die HSG fährt am Samstag nach Reinkenhagen und hält den Kampf um Platz 5 weiter offen. Abschließend sei nochmal die Defensivleistung der vergangenen Spiele des Heimteams gewürdigt: Seitdem Hahn vor fünf Spielen ins Tor gewechselt ist gab es nur drei Gegentreffer, dabei drei Siege zu null und zwölf Zähler. Es und er hätten bestimmt nichts dagegen, wenn das so weiterginge.

 

HSG spielte mit: R.Hahn – Brinkmann (C), Krebes, Dosdall – Knobloch, Asbahr (58. Boeck), Jarchow, Breede (73. Nehls) – Uteß – Krüger, Struck

 

Text: Moritz Hahn

 


Verlierer wäscht Leibchen

Vergangenen Samstag begaben sich die HSG-Kicker zum 25. Landesklassespieltag nach Prohn, wohlgemerkt schon um 12 Uhr sollte angepfiffen werden, und so musste unser Sturmtank Böcki vom Frühstückstisch wegverpflichtet werden. Statt Shoppen mit Freundin also Bolzen mit Freunden. 
Auf dem Platz guckte der Schiedsrichter genauso schief wie das ein oder andere Tor stand: beide Mannschaften liefen nämlich in grün auf. Da die gelben Ausweichtrikots der Heimelf in der Wäsche und unsere roten Nickis daheim in Greifswald lagen, wäre es fast zu keinem Spiel gekommen. Dankenswerterweise stellte man uns jedoch noch schwarze Stutzen und weiße Leibchen bereit. In ungewohnten Farben also rein ins Spiel. 

Der mitgereiste Schönfeld sowie Aushilfscoach Athmani auf der Bank konnten gleich feinstes Gebolze in der HSG-Hintermannschaft beobachten, der Spielaufbau fiel uns auf der Wiese sichtlich schwer. Nach einem leichtfertigen Ballverlust klingelte es auch prompt in unserem Kasten, der Assistent hatte allerdings etwas dagegen: Abseits! 
Spätestens jetzt sollte hier jeder wachgerüttelt sein und tatsächlich bekamen wir mehr Zugriff aufs Spiel. Nachdem Peter einen Einwurf direkt ins Tor werfen wollte, stocherte Struck die Pille durch den Strafraum, sodass sie wild durch den Strafraum flippte. Nun fasste sich Kapitän Uteß ein Herz und ballerte die Kugel mit unnachahmlicher Karate-Manier in die Maschen - 0:1.
Der Treffer zeigte Wirkung. Die zunehmend verunsicherte Hintermannschaft der Gastgeber wurde ein ums andere Mal vom Gegenpressing überfordert, so auch in der 22. Minute: Zander filetiert den gegnerischen Torwart, schiebt das Ding in die Reuse, 0:2. Selbstverständlich bleibt der anschließende Torjubel mit Torwart nicht aus, CR7 wäre stolz gewesen. 
Bis zur Pause zogen wir uns nun etwas zurück und hatten Glück, dass die Prohner das Tor nicht treffen wollten oder aber Kästi im letzten Moment jegliche Torchance zerstörte. 

In Halbzeit zwei zerstörte Kästi sich dann leider gleich selbst, und so kam Lukas zu seinem Debüt. 
Der bemühte Schiedsrichter Böhm sah nun ein cleveres Zeitmanagement der Gäste: während die linke Seite defensiv ihren Mann stand (der gegnerische 7er war echt kein schlechter) setzen wir über rechts immer wieder Nadelstiche. 
Und so fiel auch die Entscheidung: nach Ballgewinn Horning zaubert Asbahr einen Sahnepass in den Fuß von Struck, der aus 16 Metern lässig ins lange Eck einschiebt. Die gelbe Karte fürs Ohne-Leibchen-Jubeln war geschenkt. 

Die Messe schien nun gelesen, es galt, über 90 Minuten die Null zu halten. Hier konnte sich der Hahn im Tor einmal mehr auszeichnen, als er eine hohe Kirsche irgendwo im dritten Stock zwischen den gegnerischen Mannen herunter pflückte. Kurz vor Schluss landete der Ball dann doch in unserem Kasten, aber natürlich hatte Knobloch zuvor auf Abseits gespielt, das Ehrentor für die Prohner sollte heute einfach nicht fallen. 

Und so trennte man sich in einem fairen Spiel 0:3. Es war sicherlich nicht unsere beste fussballerische Leistung, dafür zeigte man sich vorne abgezockt und hinten mit der richtigen Portion Glück. 

Am Ende müssen wir uns noch einmal beim gegnerischen Zeugwart für das Bereitstellen der Stutzen und Leibchen bedanken, ohne das Entgegenkommen wäre es sonst zu gar nichts gekommen. 

Schon nachher dann steht das nächste Spiel gegen Tribsees um 14 Uhr im Volksstadion an! 

 

Text: Isaak Krebes & Robert Hahn 


Barther Chancenwucher bleibt unbestraft – HSG verliert 1:2

 

Die HSG Uni Greifswald empfing am Donnerstagabend den SV Barth im Volksstadion. Der Gast hatte im Jahr 2019 jedes einzelne Spiel gewonnen, darunter letzte Woche ein 4:1 gegen den Zweitplatzierten Trinwillershagen. Dadurch ergab sich nun die Möglichkeit, mit einem weiteren Sieg (vorerst) an diesen vorbeizuziehen. Die Greifswalder hingegen konnten im Rennen um den fünften Rang gegenüber Garz bzw. Insel Usedom vorlegen und durch einen Dreier punktetechnisch an jene Teams anschließen.

Der SV Barth präsentierte sich in der Anfangsphase dominant und spielstark. Die Greifswalder schienen defensiv total überfordert, bereits nach wenigen Sekunden vergaben die Gäste die erste Großchance. In den folgenden Minuten schlossen sich weitere Möglichkeiten für sie an, aber man fand entweder in Schlussmann Hahn seinen Meister oder vergab die sich bietenden Einschussgelegenheiten. Vor allem die katastrophalen Querpässe in der HSG-Abwehr luden sie dabei immer wieder dazu ein, in aussichtsreichen Feldpositionen ohne große Mühen in Ballbesitz zu kommen und so sich Chancen zu erspielen. Nach dem Sturm der ersten Minuten konnten sich die Hansestädter langsam aber sicher befreien. Der erste Abschluss  folgte auf eine Ecke, kurze Zeit später hatte Struck eine vielversprechende Schussposition, doch sein Abschluss landete genau in den Armen des Torwarts.

Nun entwickelte sich ein ausgeglicheneres Spiel, in dem man auf beiden Seiten zu Abschlüssen kam. Tendenziell waren trotzdem die Aktionen der Gäste gefährlicher, doch das Tor wollte weiterhin nicht fallen. In der 35. Minute dann ein Wechsel bei der HSG, Holtfreter, der in den letzten Wochen stark gespielt hatte, verletzte sich am Oberschenkel und wurde durch Boeck ersetzt. Nur 120 Sekunden später dann der insgesamt verdiente Führungstreffer für den SV Barth: Einer schönen Kombination ließ Sascha Grosse einen platzierten Schuss in die lange Ecke folgen. Der Ball sprang vom Innenposten aus hinter die Linie, keine Abwehrmöglichkeit für Hahn. Dieser verhinderte kurz vor dem Pausenpfiff das 0:2. Er fand sich nach einer Ballrolle des Gästestürmers bereits auf dem Boden wieder, profitierte dann aber von seiner Ha(h)ndlungsschnelligkeit und Unvermögen des Angreifers, der den Ball nicht richtig traf. So konnte er das Spielgerät problemlos fangen.

Nach einer Halbzeit, deren Beginn ein schnell entschiedenes Spiel befürchten ließ und viele Chancen zu bieten hatte, ging es mit 0:1 in die Pause. Nach Wiederanpfiff wurden die Hansestädter zunehmend spielbestimmender und dominierten zeitweise den SV Barth. Man stand hoch, vor allem Libero Krebes fing viele Bälle ab, die Angriffsbemühungen der Barther erstickten größtenteils im Keim. Wenn mal die Kugel in den Strafraum der Gastgeber kam, brannte es jedoch oft lichterloh. Mehrmals fand sich der HSG-Keeper im Eins-gegen-Eins mit einem Stürmer wieder, entnervte diese aber am Stück. Stellvertretend dafür eine Aktion, wo er unzähligen Schusstäuschungen standhielt und wie ein Fels in der Brandung stehenblieb. Der Angreifer schien damit komplett überfordert, legte schließlich den Ball mit der Sohle quer, doch Knobloch konnte die Kugel schlussendlich klären.

Dieser hatte für die Heimmannschaft die besten Chancen, jeweils anschließend an eine Standardsituation. Doch der gut aufgelegte Gäste-Torwart verhinderte den Einschlag, dazu stand einmal der Pfosten dem Ausgleich im Weg. Dieser fiel dann doch in der 75. Minute. Die Pille fiel einem Greifswalder Stürmer vor die Füße, der aus 18 Metern mit links abzog. Der Torwart war zwar noch mit der Hand am Ball, konnte aber nicht verhindern, dass der Ball die Linie überquert.

Die HSG blieb weiterhin offensiv, man witterte wohl eine mögliche Führung. Bereits zwei Wochen zuvor gegen FC Insel Usedom hatte man mit einem späten Treffer einen Rückstand noch in einen Sieg ummünzen können. Doch dieses Mal wurde das Risiko nicht belohnt. Nach einem Ballverlust überspielte Barth mit schnellen Pässen das Mittelfeld und die aufgerückte Abwehr. Grosse lief alleine auf Hahn zu, dieses Mal entschied der Angreifer sich, den Keeper zu umrunden. Nachdem dies gelungen war, war es ein einfaches Spiel, einzunetzen. Riesengroßer Jubel auf Seiten der Gästespieler und den mitgereisten Fans. In der Folge ergaben sich weitere hundertprozentige Möglichkeiten für die Barther, doch der fulminante Schlussmann der Greifswalder verhinderte weitere Treffer. Dann beendete der Schiedsrichter die Partie.

 

Ein actionreiches Spiel voller Torchancen fand so ihr Ende und einen verdienten Sieger. Obwohl der Gastgeber vor allem in Halbzeit zwei gut dagegenhielt und zeitweise die Gäste beherrschte, hatten die Barther doch mehr und vor allem bessere Abschlüsse. Einzig Hahn stand weiteren Gegentoren im Weg. Die HSG bleibt damit auf dem siebten Tabellenplatz, Garz kann diesen mit einem Sieg am Wochenende übernehmen. Barth hingegen setzt die Erfolgsserie fort und macht einen Rang in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Trinwillershagen gut. Zum Spitzenreiter aus Richtenberg fehlen jedoch sieben Zähler und einige Tore, zusätzlich dazu hat der Tabellenführer noch ein Spiel mehr in der Hinterhand. Barth empfängt nächste Woche Lubmin im heimischen Stadion, die HSG gastiert bereits um 12 Uhr beim SV Prohner Wiek.

 

HSG spielte mit: R.Hahn – Brinkmann, Krebes, Holtfreter (35. Boeck) – Knobloch, Uteß, Roloff, Jarchow – Krüger – Struck, k.A.

 

Text: Moritz Hahn


Dreifacher Dalhoff ebnet Weg zum Sieg

 

Und weiter dreht sich das Torwartkarussell bei der HSG... nicht! Wie auch letzte Woche hütete Robert Hahn das Tor der Hansestädter, so spielte erstmals in der Rückrunde derselbe Torwart in zwei (aufeinanderfolgenden) Spielen. Nach einer guten Leistung und einem verdienten 2:1-Sieg gegen FC Insel Usedom im Gepäck fuhr man zum Tabellenschlusslicht aus Hohendorf. Dieses hatte in der gesamten zweiten Saisonhalbzeit nur drei Zähler geholt und war mit insgesamt acht Punkten bereits vier Siege vom rettenden Ufer entfernt. Dazu kam, dass sich das eigentliche Problem der Personaldecke dieses Mal nicht auf Seiten der Greifswalder befand, sondern die Heimmannschaft nur einen Auswechsler aufbieten konnte. Auf dem Papier waren also die Gäste wohl favorisiert.

 

Der Hohendorfer SV war von Anfang an darauf aus, das 0:0 zu halten. Bereits nach ca. zehn Minuten begann Schlussmann Schenk damit, abgefangene Bälle erst nach Anlaufen eines HSG-Spielers aufzunehmen. Die gesamte erste Halbzeit spielte sich beinahe ausnahmslos in der Hälfte der Gastgeber ab. Die Schussversuche der Hansestädter ließen sich jedoch lange der Kategorie „Halbchance“ beschreiben, richtig brenzlig wurde es nie.

In der 27. Minute dann der erste Treffer der Partie: Krebes schlägt eine Ecke von rechts flach in den Strafraum, Krüger hebt am kurzen Pfosten das Bein wie ein Hund und lässt so den Ball passieren. Hinter ihm läuft Vincent Dalhoff perfekt ein und verwandelt zum absolut verdienten 0:1. Doch dieser Abschluss sollte neben einer weiteren aussichtsreichen Möglichkeit des Torschützen, der den Ball aus sieben Meter über das Tor schoss, der einzige gefährliche Versuch der ersten 45 Minuten bleiben. Torwart Robert Hahn versuchte unterdessen auf Seiten der Gäste mit diversen Aufwärmübungen der drohenden Unterkühlung zu entgehen und kam vor dem Pausenpfiff auf gefühlte fünf Ballkontakte.

 

Der zweite Abschnitt sollte wesentlich torreicher werden: Knappe zehn Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff kam Dalhoff links im Sechzehner zum Abschluss und überwand den Keeper des Heimteams im kurzen Eck. Fünf Minuten später verhinderte Schenk mit einem reaktionsschnellen Abtauchen einen Freistoßtreffer von Gästekapitän Uteß. Kurze Zeit später hatte Struck eine Großchance, doch sein Linksschuss aus zentraler Position ging am langen Eck vorbei. So dauerte es bis zur 75. Minute, bis die HSG den Sack endgültig zumachen konnte, als die Nummer 14 der Greifswalder seinen dritten Treffer des Tages markierte. Sechs Minuten später machte der Dreierpacker Platz für Arne Brinkmann, der sich nach seiner Verletzungspause wohl zum Stürmer erklärt hat. Spielte dieser in der Vergangenheit hauptsächlich als Abwehrmann, wurde er nun bereits das zweite Mal nach erfolgreicher Genesung als Angreifer von der Bank gebracht. Ein Kluger Schachzug, wie sich noch zeigen sollte.

10 Minuten vor dem Ende bewies Krüger überragende Übersicht und spielte die Kugel links in den Strafraum, wo mit 40 Metern Anlauf Kästner angesprintet kam. Dieser hatte alle Zeit, sich die Ecke auszusuchen und platzierte das Spielgerät überlegt im langen Eck – Premierentreffer für den Verteidiger im HSG-Dress!

Den Schlusspunkt setzte der angesprochene Joker Brinkmann, der wie Fjörtoft 1999 mit einem Übersteiger antäuschte, um den Ball danach mit links ins Tor zu verfrachten.

Der Hohendorfer SV 69 kam im zweiten Spielabschnitt zu einem guten Abschluss, doch Hahn konnte den gut getretenen Freistoß parieren, der Nachschuss wurde weit über den Kasten gesetzt.

 

Ein in der Höhe verdienter Erfolg für die Greifswalder, die mit diesem Sieg und der ersten weißen Weste der Rückrunde weiter in der Tabelle klettern. Rang sieben belegt man nun, begünstigt durch eine Niederlage des FSV Garz in Wöpkendorf. Die Hohendorfer belegen weiterhin den letzten Platz, es fehlen zwölf Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz bei sieben ausstehenden Partien. Sie fahren am nächsten Samstag nach Lubmin, die HSG Uni Greifswald spielt bereits am Gründonnerstag um 19:30 Uhr Zuhause gegen den Tabellendritten aus Barth, der mit einem Sieg auf Platz zwei springen könnte.

 

HSG spielte mit: R. Hahn – Holtfreter, Krebes, Kästner – Struck (72. Krönung), Langbecker, Asbahr, Jarchow (56. Breede) – Uteß – Krüger, Dalhoff (81. Brinkmann) 

 

Text: Moritz Hahn


Am Ende chancenlos – HSG Uni Greifswald unterliegt mit 5:0

 

Jubiläum bei den Gästen aus der Hansestadt! Mit Robby Langbecker setzte man bereits den zehnten (!) Torwart der laufenden Saison ein, begünstigt durch die Ausfälle der etatmäßigen Schlussmänner. Neben diesem „Handicap“ ließen auch weitere Fakten das Spiel für die Hansestädter scheinbar unter keinen guten Vorzeichen stehen: Neben der erneut nicht üppigen Personaldecke (mit Comebacker Arne Brinkmann hatte man nur einen Spieler auf der Bank) musste man dazu noch nach Richtenberg zum Tabellenführer. Dieser befand sich mit zehn von möglichen 12 Punkten aus den Spielen der Rückrunde in überragender Form, nur gegen Verfolger Trinwillershagen spielte man Remis. Mit zwei Siegen und ebenso vielen Niederlagen legte man auf Seiten der HSG jedoch auch keinen schlechten Start in die zweite Saisonhälfte hin.

 

Die Greifswalder starteten mit einer recht defensiven Ausrichtung mit drei Sechsern und waren vorerst aufs Tore verhindern bedacht. Richtenberg versuchte vor allem über lange Bälle für Gefahr zu sorgen, was jedoch zunächst nicht aufging, bis man auf Seiten der blau-weiß gekleideten Gastgeber die erste aussichtsreiche Möglichkeit nach ca. zehn Zeigerumdrehungen vergab. Die Gäste blieben offensiv das ganze Spiel über sehr blass, einzig ein Kopfball von Kästner Mitte der ersten Halbzeit sorgte für Gefahr. Torchancen häuften sich nun für die Heimtruppe, jene Möglichkeiten wurden aber durch Unvermögen vergeben (u.a. verfehlte Sauer in der 28. Minute das leere Tor) oder den stark aufspielenden Aushilfstorwart vereitelt.

In der 38. Minute das mehr als verdiente 1:0: Langbecker verließ nach einer Ecke seiner Linie, konnte den Ball aber nicht weit genug klären. So musste Benjamin Nickel den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Mit diesem Stand ging es dann in die Halbzeit.

Die 60 Zuschauer sahen in der zweiten Spielhälfte eine weiterhin dominierende Mannschaft aus Richtenberg. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff traf Konate nach einem Querpass, der sich an einen wunderbar geschlagenen Ball auf die linken Angriffsseite anschloss, als er den Ball aus wenigen Metern problemlos einschob. Die SG erspielte sich nun Chancen im Minutentakt und belohnt sich in der 67. Minute. Sebastian Sauer verwandelte einen Freistoß ansatzlos im Winkel des Torwartecks.

Nach 80 Minuten folgte das 4:0 gegen nun auch konditionell geschlagene Gäste, Konate gewann das Laufduell mit Langbecker um einen Steilpass und schoss von außerhalb des Strafraums den Ball ins verwaiste Tor. Christoph Knapp markierte kurze Zeit später mit seinem 14. Saisontreffer den Schlusspunkt.

Der Sieg geht auch in der Höhe mehr als in Ordnung, mit einer besseren Chancenverwertung hätte der Gastgeber auch noch weitaus mehr Tore erzielen können. Durch den Erfolg und der parallelen Niederlage des Verfolgers Trinwillershagen baut Richtenberg den Vorsprung auf vier Punkte aus, dazu hat man noch ein Spiel weniger als der Zweitplatzierte. Die HSG liegt nach diesem Spiel und 21 absolvierten Partien mit 30 Punkten auf Rang neun, hat aber gegenüber dem Punktgleichen Achten aus Reinkenhagen ein Spiel mehr in der Hinterhand. Als Nächstes empfängt man Zuhause den FC Insel Usedom, der momentan den fünften Platz belegt. SG Empor Richtenberg reist am selben Tag nach Lubmin, wo eine der besten Rückrundenmannschaften wartet.

 

HSG spielte mit:  Langbecker - Kästner, Krebes, R.Hahn - Athmani, Asbahr, Holtfreter - Horning, Uteß, Struck - Boeck (74.Brinkmann)

 

Text: Moritz Hahn


Martin Uteß mit dem Lucky Punch –

HSG schlägt FC Insel Usedom 2:1

 

Und weiter dreht sich das Torwartkarussell bei den Hansestädtern. Dieses Mal „erwischte“ es Robert Hahn, der sein erstes Spiel als Schlussmann bestritt. Die Usedomer kamen mit breiter Brust, konnte man doch letzte Woche den Tabellenzweiten aus Trinwillershagen mit 3:1 besiegen, insgesamt 10 Punkte aus den vier letzten Spielen sprachen für eine gute Form. Die Greifswalder schienen nach der 5:0-Niederlage beim Tabellenführer SG Empor Richtenberg nicht in der Favoritenrolle. Trotzdem gelang es ihnen mit wenigen Ausnahmen, die Gäste vom eigenen Tor wegzuhalten und vor allem in der zweiten Halbzeit Druck auf das gegnerische Tor aufzubauen.

Die ersten zehn Spielminuten waren geprägt von Abseitsstellungen, vor allem auf Seiten der Insulaner. Generell war die erste Halbzeit ziemlich ereignisarm, Torchancen ergaben sich erst recht spät: Hahn parierte gut in der 42. Minute einen Kopfstoß, dem eine präzise geschlagene Ecke vorausging. Kurz darauf guckt er eine Flanke an den Außenpfosten. Auf der Gegenseite tankte sich Tratz unwiderstehlich auf der linken Seite durch, zog in de Strafraum, doch sein Abschluss glich eher einer Rückgabe. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich. In der 56. Minute dann die erste Großchance: Ein Usedomer lief plötzlich auf den Greifswalder Torwart zu, traf den Ball jedoch nicht richtig. So hoppelte dieser genau in die Arme von Hahn, der sich für die richtige Ecke entschieden hatte.

Dann ein Doppelwechsel, der für die weiteren Ereignisse des Spiels von großer Bedeutung sein sollte. Krönung und Knobloch verließen das Feld, Krüger und Struck betraten es dafür. Und mit der ersten Aktion schoss Letzterer in der 58. Minute nach einem Standard den Kapitän der Gäste, Krzysztof Jerzy Hus, an, wovon der Ball seinen Weg in die lange Ecke fand. Eine Führung für die Usedomer, die ziemlich aus dem nichts kam.

Der Ausgleich fiel 14 Zeigerumdrehungen später, als Tratz den Abpraller eines Freistoß-Hammers von HSG-Kapitän Uteß mit links zu versenken wusste. In der Folge drängte der Gastgeber auf die Führung, ein Mix aus Ungenauigkeit und einem guten Gäste-Keeper, der zwei Schüsse von Asbahr stark herausfischte, hielten das Spiel weiterhin offen.

 

Dann eine Nachspielzeit in drei Akten, die auch Goethe, Lessing oder Schiller nicht packender hätten schreiben können:

Akt 1 – Struck wird auf der rechten Seite wunderbar freigespielt und kann den Ball am Torwart vorbeispitzeln. Am Fünfmeterraum wartet Krüger, der völlig freistehend es tatsächlich schafft, die Physik auszuhebeln und den Ball über die Latte zu schießen.

Akt 2 – Keine Minute später wird eben jener Krüger im Sechzehner angespielt, behauptet sich und spielt die Pille überragend mit der Hacke in die Mitte am Torwart der Usedomer vorbei, wo Uteß in den Pass läuft und ihn aus kurzer Distanz über die Linie drückt. Es bildet sich anschließend eine Jubeltraube aus Spielern, Betreuern und Fans des Heimteams, die den Torschützen feiern.

Akt 3 – Nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff gibt es noch einen letzten Freistoß für den FCU. Die Kugel fliegt in den Strafraum und nach einem Hin und Her kommt Pröhl auf einmal aus kurzer Distanz zum Abschluss, aber Torwart-Tiger Hahn ist auf dem Posten und pariert sensationell, der ungefährliche Nachschuss geht am Pfosten vorbei. Danach ist Schluss und ein zum Ende hin sehr nervenaufreibendes, aber überaus faires Spiel (keine gelbe Karte wurde vergeben) vorbei.

 

Ein verdienter Sieg für die HSG Uni Greifswald, die mit diesem Sieg an der SG Reinkenhagen vorbeizieht, die in einer irren Partie 4:5 dem SV Barth unterlagen. Damit haben die Hansestädter nun den achten Rang mit 33 Punkten inne und das Kunststück fortgesetzt, in keinem der mittlerweile 22 Ligaspielen mit einer Punktetrennung vom Platz gegangen zu sein. Der Abstand auf die weiterhin den fünften Platz belegenden Usedomer ist auf drei Zähler geschmolzen. In Bansin empfangen diese am nächsten Freitag die Sturmvögel aus Lubmin, die HSG fährt einen Tag später zum abgeschlagenen Schlusslicht nach Hohendorf.

 

HSG spielte mit: R.Hahn - Kästner, Krebes, Holtfreter - Asbahr, Langbecker - Dosdall (79.Jarchow), Uteß, Knobloch (57.Struck) - Tratz, Krönung (57.Krüger)

 

Text: Moritz Hahn


HSG Uni bezwingt Wöpkendorf

 

Wir schreiben den 20.Spieltag und die HSG stellt mittlerweile ihren 9.Keeper in der laufenden Saison zwischen die Pfosten. So gab Patrick Holtfreter sein „Comeback“ im Tor. Etwas Bauchweh hatte Paddy schon, denn schlechte Erinnerungen plagten ihn als er auf sein erstes Spiel als Torwart vor knapp 3,5 Jahren zurückblickte indem er sich gleich sieben Gegentreffer fing. Es konnte also nur besser werden, zumal die HSG sich für 0:2 Hinspielpleite bei der SG Wöpkendorf revanchieren wollte.

Aus dem ersten Eckball im Spiel entstand auch sofort die Führung für die Hansestädter. Ruhende Bälle sind die Aufgabe von Martin Uteß und dieser fand mit Sebastian Horning seinen Abnehmer. Horning köpfte die Ecke mustergültig aus fünf Metern unhaltbar in den Winkel. Mit der frühen Führung im Rücken spielte es sich fortan natürlich leichter. Weitere zehn Minuten später trat Uteß erneut zum Standard an. Er legte sich den Ball für einen Freistoß aus fast 25 Metern zurecht und zirkelte diesen mit genügend Geschwindigkeit und Effet über die Mauer hinweg ins Tor. Eine Viertelstunde war gespielt, die HSG agierte bis hierhin souverän und führte nicht unverdient. In der Folge verloren sie dann allerdings ein wenig den Faden und verpassten es durch Nico Tratz und Martin Uteß die Führung auszubauen. So kamen die Gäste der SG Wöpkendorf immer besser ins Spiel und prüften ein ums andere Mal unseren Aushilfskeeper Holtfreter. Die zu ungenauen und meist auch harmlosen Abschlüsse konnte Holtfreter allesamt auf seine Art und Weise entschärfen und ging so ohne Gegentor in die Pause.

Den besseren Beginn in die zweite Hälfte hatten dann unsere Kicker. So verzog Paul Asbahr in der 48. Minute bei seinem Versuch nur knapp und Maik Schönfeld traf nach guter Vorarbeit von Leon Breede in Minute 49 nur den Außenpfosten. Das Powerplay der HSG ging weiter und nur eine Minute später wurde Asbahr von Tratz in Szene gesetzt und statt selbst abzuschließen legte er unerreichbar quer. Nur sechs Minuten waren im zweiten Durchgang gerade einmal gespielt und mit dem vierten Torabschluss klingelte es dann endlich wieder im Kasten der Gäste. Die starke Vorarbeit von Tratz konnte Schönfeld mit dem Außenrist zum vermutlich vorentscheidenden 3:0 vollenden. In der letzten halben Stunde erhöhte die SGW nicht nur ihr spielerisches Engagement, sondern leider auch die harte körperliche Gangart. So verkürzten Sie durch einen Glückstreffer (vom eigenen Mann per Kopf abgefälscht) auf 3:1. Hoffnung keimte auf hier und heute doch noch etwas Zählbares mitzunehmen, doch diese erstickte der eingewechselte Aaron Boeck nur kurze Zeit später als er zum 4:1 traf. Wöpkendorf steckte jedoch nicht auf und kam seinerseits noch einmal auf 4:2 heran. Torwart Holtfreter parierte zwar einen Freistoß, ließ das Spielgerät allerdings klatschen und der Gast musste nur noch abstauben. Hinten raus verteidigte die HSG um den bärenstarken Steffen Kästner ihren Vorsprung und die SGW kämpfte zwar, kam aber nicht mehr gefährlich vors Greifswalder Tor.

 

Letztlich ist die Revanche von der bitteren Niederlage im Hinspiel geglückt. Der Abstand zur Abstiegszone ist auf nunmehr 13 Punkte angewachsen und die HSG rangiert mit 30 Punkten im gesicherten Tabellenmittelfeld.

 

HSG spielte mit: Holtfreter – Kästner, Krebes, Knobloch – Breede, Asbahr, Langbecker, Horning (46.Jarchow) – Uteß – Tratz, Schönfeld (71.Boeck)

 

Text: Peter Rüdiger


Vom Winde verweht - HSG Uni unterliegt 0:4 

 

Im Duell der Punktgleichen empfing der Siebtplatzierte PSV Ribnitz-Damgarten die Hochschulsportgemeinschaft aus Greifswald, welche sich tabellarisch unmittelbar hinter der Heimmannschaft einordnet. Wie auch an den vergangenen Spieltagen stand bei den Hansestädtern wieder die Torwart-Frage im Mittelpunkt. Nachdem man bereits mit Peter Struck und Martin Uteß in der Rückrunde bereits zwei Feldspieler als Torwart umfunktionieren musste, war es dieses Mal Steve Athmani. Dazu kamen Personalprobleme, sodass sich die Mannschaft bis auf einen Wechsler von alleine aufstellte. Dies konnte man von der Heimmannschaft nicht behaupten, traten diese doch mit 7 Spielern auf der Bank an.

 

Auf einem sehr tiefen, matschigen Boden und bei teils sehr starkem Wind kam der PSV bereits kurz nach dem Anpfiff in eine aussichtsreiche Position, jedoch verhinderte der schlecht gespielte letzte Pass eine Führung in den ersten fünf Minuten. Kurze Zeit später foulte Vincent Dalhoff seinen Gegner im Strafraum. Gelbe Karte und Elfmeter waren die Konsequenz, diesen verwandelte Paul Sund im linken Eck. Erst jetzt kam die HSG besser ins Spiel und erspielte sich zwei sehr gute Chancen (Uteß 18. Minute, Tratz 20.), jedoch wurden beide vom stark aufgelegten PSV-Keeper Falck vereitelt. In der 30. Minute dann das 2:0, als Gero Alexander Leplow vom Strafraum den Ball ins untere Eck einschob. Fünf Zeigerumdrehungen später war es dann Dalhoff, der mit einem sehr starken Tackling die Riesenchance zur Vorentscheidung verhinderte. So ging es mit dem alten Spielstand in die Pause.

 

Die zweite Halbzeit begann, wie es das Spiel in der ersten oftmals ausgesehen hatte: Der Gastgeber wirkte dominanter, ohne wirklich überragend zu spielen oder sich eine Großzahl an guten Chancen zu erspielen. In der 51. Minute hatte der PSV eine sehr gute Möglichkeit, jedoch versagten dem Stürmer die Nerven, sodass er freistehend vor dem Tor nur ein Schüsschen zustande brachte. Nach 60 gespielten Minuten kreuzte ein Ribnitzer den Laufweg von Jan Knobloch im Strafraum der Gäste, was einen weiteren Strafstoß für die Hausherren zur Folge hatte. Dieser wurde erneut von Paul Sund verwandelt, obwohl Schlussmann Athmani dieses Mal die Ecke geahnt hatte. Das Spiel verflachte fortan auf beiden Seiten, viele Ungenauigkeiten schlichen sich ein. Den Gästen gelang es nicht, in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu gelangen bzw. diese zu nutzen. Nachdem man die letzten Minuten in Überzahl spielte (Gäste-Stürmer Krüger musste nach einer Verletzung vom Platz), traf der eingewechselte Ben Haese nach einem Angriff über die linke Seite zum 4:0 ins kurze Eck für den PSV, kurz darauf pfiff Schiedsrichter Sven Peter das Spiel ab.

 

Ein verdienter Sieg für einen besseren, obwohl nicht herausragenden spielenden Gastgeber. Das Ergebnis geht in der Höhe in Ordnung, jedoch hätte man sich, ob der Möglichkeiten in Halbzeit eins, nicht über einen Gästetreffer beschweren dürfen. Der PSV springt mit diesem Dreier zumindest über Nacht auf Platz 6 und liegt nur zwei Punkte hinter Garz. Die HSG verweilt auf dem achten Tabellenplatz, kann aber noch von Reinkenhagen überholt werden, welche am Sonntag beim Spitzenreiter Empor Richtenberg gastieren.

 

HSG spielte mit: Athmani - Dalhoff, Krebes, Knobloch - Krönung, Asbahr, Uteß, Boeck (62. Holtfreter) - Krüger - Tratz, Schönfeld

 

Text: Moritz Hahn


HSG im Rausch - Torfestival gegen Stralsund II

 

Was für ein Spiel, damit hätte vor Beginn der Partie wohl niemand gerechnet! Personelle Sorgen bereiteten Coach Langbecker Kopfzerbrechen, zudem stand die Frage im Raum: "Wer geht heute ins Tor?". Nachdem am vergangenen Wochenende bereits Martin Uteß sein Debüt im Kasten der HSG gab, war es dieses Mal Peter Struck. Kurios: Bereits bei der 0:2 Niederlage im Hinspiel stand mit Arne Brinkmann ein Feldspieler zwischen den Pfosten. 

Schiedsrichter Bilow pfiff die Partie an und die HSG war erst einmal nur physisch auf dem Platz anzutreffen. Dies nutzte der TSV 1860 eiskalt aus und ging durch einen Doppelschlag in der 8. und 9. Minute mit 2:0 in Führung. Die Köpfe der Uni-Kicker sanken zu Boden und am Spielfeldrand wurde bereits jetzt über ein mögliches Debakel getuschelt... Aus dem Nichts dann die erste große Torchance für Maik Schönfeld, doch er vergab kläglich. Der Gästekeeper spielte Schönfeld den Ball direkt in die Füße, doch er übersah den mitlaufenden Nico Tratz und schloss selbst ab. Der Weckruf für die HSG! Plötzlich waren die Grünen im Spiel und so war es ein 30 Meter Freistoß von Martin Uteß der uns zurück ins Spiel gebracht hat. TSV-Torwart Langer ließ den Ball nach vorn abklatschen und Schönfeld machte seinen vorherigen Fehler wieder gut als er den Abpraller souverän im Tor versenkte. Zwei Ecken und knapp zehn Minuten später saugte Schönfeld dann eine Ecke von Sebastian Horning an und lupfte das Spielgerät über den Torhüter hinweg bis kurz vor die Torlinie, wo Jan Knobloch nur noch den Kopf hinhalten musste und zum Ausgleich einnickte. Stralsund war fortan abgemeldet und die HSG machte weiterhin Druck. Tratz setzt sich durch und legt auf Horning ab, sein Schuss wird geblockt und der stramme Nachschuss von Uteß geht knapp drüber. Nur eine Minute später war das Spiel dann tatsächlich gedreht. Robert Hahn flankt den Ball zentral vors Tor und während die Stralsunder Hintermannschaft auf Abseits spekulierte und abschaltete, stach Uteß aus zweiter Reihe kommend in die Spitze und überköpfte den zögernden Keeper zur 3:2 Führung. Den Fairplay-Preis des Spiels gewann dann Horning, als er den zugesprochenen Einwurf zurückgab und dem Gegner den Ball überließ. Aber noch war nicht Schluss im ersten Durchgang. Stralsunds Schlussmann krachte vor der Grundlinie in Tratz und brachte diesen zu Fall. Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte Uteß zur 4:2 Pausenführung.

In der Halbzeit lobte Coach Langbecker sein Team für die bewiesene Moral und trat zeitgleich auf die Euphoriebremse, denn Stralsund würde nach der Pause sicherlich nochmal Vollgas geben um doch noch etwas zählbares mit an den Strelasund zu nehmen. Doch schon in der 49.Minute sorgte Knobloch für eine Vorentscheidung. Uteß setzte sich über links durch und legte auf Schönfeld ab. Sein Schuss prallte vom Pfosten ab und Knobloch konnte seinen zweiten Treffer verzeichnen. Greifswald zog die Schlinge weiter zu und blieb stets gefährlich. So setzte Tratz in der 57.Minute energisch nach und konnte den eroberten Ball locker zum 6:2 einschieben. In der folgenden Viertelstunde wurden die Sundstädter plötzlich wieder aktiver und sie versuchten Schadensbegrenzung zu betreiben, doch ihre Offensivbemühungen  waren nicht von Erfolg gekrönt. Das Glück im Abschluss hatte am heutigen Tage die HSG auf ihrer Seite. Einen haltbaren unplatzierten Schuss von Tratz legte sich der Keeper dann zum 7:2 nahezu selbst ins Tor. Den toretechnischen Schlusspunkt setzte letztlich Paul Asbahr, als er ein Uteß Zuspiel zum 8:2 ohne Probleme verwerten konnte. In den Schlussminuten blieb die HSG zwar weiterhin am Drücker, doch es mangelte ihnen angesichts des eindeutigen Spielstandes an der nötigen Konzentration im Abschluss um eventuell noch einen weiteren Treffer nachzulegen. 

Ein unfassbares Spektakel mit einem vor Beginn des Spiels undenkbaren Ausgang. Nur ein Wechsler, ein Feldspieler im Tor und dazu der katastrophale Fehlstart. Die HSG beweist Moral und fertigt den TSV 1860 Stralsund II in der Folge gnadenlos ab.

 

HSG spielte mit: Struck - Kästner, Krebes, R.Hahn - Horning, Asbahr, Langbecker, Knobloch - Uteß - Tratz, Schönfeld (55.Krüger)

 

Text: Peter Rüdiger